Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sieht den Höhepunkt der Corona-Krise in Deutschland noch nicht erreicht. „Die Zeit mit den höchsten Infektionszahlen liegt noch vor uns”, sagte Braun heute (5. April) der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” (F.A.S.). Ungeachtet davon werden die Rufe nach einem Ausstieg aus dem „Shut-down“ beziehungsweise eine Lockerung des Stillstandes lauter.
Am kommenden Dienstag wird der Deutsche Ethikrat in Berlin hierzu seine Empfehlungen vorstellen. So lange wollte am vergangenen Freitag eine Gruppe von 14 Fachleuten aus deutschen Universitäten und Forschungsinstituten, darunter Ökonomen, Mediziner und Naturwissenschaftler, nicht warten und präsentierte „Empfehlungen für eine flexible, risikoadaptierte Strategie“, so stellvertretend Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts. Der Neustart sollte mit höchster Dringlichkeit vorbereitet werden, sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.
Für den Tourismus und die Gastronomie raten Fuest & Co auch weiterhin zu Vorsicht. Schulen und Universitäten indes sollten schnell wieder öffnen. Ökonom Jens Südekum von der Uni Düsseldorf in der FAZ (4. April): „Nötig wäre eine Taskforce innerhalb der Bundesregierung, die den Neustart koordiniert. Neben Epidemiologen sollten darin auch Ökonomen, Juristen und IT-Fachleute sitzen. Allein auf das Robert-Koch-Institut zu hören kann nicht die Lösung sein.“