Wer hätte das gedacht: Die Deutschen besitzen mehr Waschmaschinen als Fernseher. Praktisch jeder Haushalt (97 %) verfügt über Waschmaschine. Und das Verhältnis ist innig: Kaum ein Gerätesegment hat so viele zufriedene Kunden. Wenn die Waschmaschine nicht gerade kaputt ist! Denn mit kaum einem anderen Haushaltsgerät ärgern sich die Deutschen gleichzeitig so viel herum wie mit der Waschmaschine. Viel Licht und Schatten also. Einen Hersteller ficht das offenbar alles nicht an. Miele thront über allen! Nicht nur bei den Händlern hat Miele – zu Recht! – einen sagenhaft großen Kredit (siehe Infoboard-Newsletter vom 15. 10.2014). Auch für die Verbraucher ist Miele offenbar die Waschmaschinen-Marke der Herzen. Und das nicht nur aus Tradition.
Zwar schneiden die deutschen Waschmaschinen-Hersteller in der Studie „Fanfocus Deutschland“ – erstellt vom Mainzer Marktforschungsinstituts „forum!“ in Kooperation mit „Focus Online“ – durch die Bank sehr gut ab. Doch Miele sticht besonders heraus: Die Gütersloher haben mit Abstand die meisten zufriedenen und gebundenen Kunden. Bei Miele zählen 37 % der befragten Kunden – mindestens je 100 Kunden der sieben marktführenden Geräte-Hersteller in Deutschland wurden nach ihrer Zufriedenheit und emotionalen Bindung gefragt – zu der Premiumkategorie „Fan“. Mit reichlich Abstand folgen Bosch und Siemens auf den Plätzen mit einer Fan-Quote von jeweils 29 %. Schlusslicht ist Quelle/Privileg mit 21 % Fans.
In der Zufriedenheit macht sich die konsequente und nachhaltige Ausrichtung von Miele auf die Qualität bemerkbar. Hier liegt man stolze fünf Punkte vor den Wettbewerbern. Das liegt wohl auch daran, dass Miele als Innovationstreiber der Branche der Sprung in die digitale Welt souverän zu gelingen scheint: So soll beispielsweise ab Anfang 2015 eine Smartphone-App über die Restlaufzeit der Waschmaschine informieren. Tradition und Zukunft sorgen so für einen überzeugenden Markenkern des „Immer besser“.
Bei Miele zählt neben den Fans rund jeder dritte befragte Kunde zu den sogenannten „Sympathisanten“. Das sind Kunden, die sich ähnlich den Fans durch eine hohe Zufriedenheit und starke Gebundenheit auszeichnen, dies jedoch nicht in die Welt hinausposaunen. In der Bewertung einzelne Bindungsindikatoren erhält „Fanfocus“-Sieger Miele durch die Bank weg sehr gute Noten.
Insgesamt schneiden die Waschmaschinen-Hersteller in der Studie „Fanfocus“ sehr gut ab. Sie sind überdurchschnittlich zufrieden, an das Produkt gebunden und zahlen dies mit hoher Loyalität und Weiterempfehlungsbereitschaft zurück. Damit schaffen es die Waschmaschinen-Hersteller im Vergleich mit den anderen im „Fanfocus Deutschland“ untersuchten Branchen aufs Treppchen. Nach dem Versandhandel (1. Platz) und den Drogerien/Parfümerien sowie den Kfz-Versicherern (geteilter 2. Platz) sichern sie sich einen erstaunlichen dritten Platz.
Alles gut also? Nicht ganz, denn mit kaum einem anderen Hausgerät ärgern sich die Deutschen offenbar gleichzeitig so viel herum wie mit der Waschmaschine. Ausgelaufen und verkalkt – die typischen Schadensfälle sind nervig, die Reparatur mitunter teuer. So spart denn auch die Stiftung Warentest in der November-Ausgabe des Magazins „test“ nicht mit Kritik. Sauber waschen zwar die meisten Waschmaschinen im „test“-Test. Doch manche Keime überleben. Denn die Sparprogramme erreichten bei allen getesteten 13 Maschinen – Frontladern mit 1.400 Umdrehungen – nicht die eingestellte Waschtemperaturen. Testsieger wurde – zusammen mit der WAY28742 von Bosch – die Miele-Maschine aus der neuen Generation WKF 110 WPS.
In ihrer Beurteilung heben die Tester nicht nur die guten Ergebnisse beim Waschen (Funktionsprüfung) hervor, sondern attestierten dem Testsieger von Miele „höchsten Komfort“. Weiter loben sie: „Flüstertrommel. Wäscht besonders leise.“ Würdigende Erwähnung erhielt auch das „CapDosing“-System für Spezialwaschmittel und Weichspüler. Hier lassen sich Portionskapseln bedarfsgerecht über das Weichspülerfach des Waschmitteleinspülkastens dosieren.
Alle Geräte im Test tragen das Top-Energieeffizienzlabel A+++. Die meiste Energie beim Waschen wird – das ist bekannt – fürs Aufheizen von Wasser verbraucht. Viele Hersteller senken daher die Temperatur und lassen, damit die Wäsche trotzdem sauber wird, die Programme länger laufen. Manche Maschinen brauchen im Sparprogramm dreieinhalb Stunden und mehr.
Indes: Trotz niedriger Temperaturen entfernen fast alle 60-Grad-Eco-Programme im Test die Flecken von Blut, Öl und Rotwein ähnlich zuverlässig, wie die 60-Grad-Normalprogramme. Doch bei niedrigen Temperaturen überleben einige Bakterien und Pilze den Waschgang selbst dann, wenn bleichhaltiges Waschmittel verwendet wird. Die meist mit 60 Grad angegebenen Sparprogramme erhitzen das Wasser nur am Anfang kurz. „Zu kurz, um Krankheitserreger und Bakterien loszuwerden“, so die Warentester. Zudem machten einigen Maschinen der Dauertest zu schaffen. Hier werden zehn Jahre durchschnittliche Nutzungszeit simuliert. Drei Maschinen – von Beko, Gorenje und LG – überstanden die Belastung nicht und gingen vorzeitig kaputt.
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