Weihnachtsgeschäft: Optimistisch – aber nicht euphorisch

Das Geschäft mit den Weihnachtsgeschenken konzentriert sich immer öfter auf die letzten Tage vor dem Fest. „Das Weihnachtsgeschäft nimmt Fahrt auf. Ich bin optimistisch – aber nicht euphorisch“, sagte Willy Fischel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Technik des Einzelhandels (BVT) gestern in Köln anlässlich der Jahreswirtschaftspressekonferenz von BVT und GfK. Die Marktforscher der GfK Retail and Technology rechnen mit einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft. Wenn alles gut läuft, geben die Deutschen in 2015 mit 56,4 Mrd EUR in etwa so viel für technische Konsumartikel aus wie im Vorjahr (+0,2 %). Der Gesamtmarkt umfasst dabei Konsumelektronik, Foto, große und kleine Hausgeräte, Telekommunikation, Informationstechnik und Bürobedarf.

Auf der Küchenarbeitsplatte regieren Standmixer, Kaffeevollautomaten und multifunktionale Küchenmaschinen. Sparsamkeit treibt die Umsätze bei den Elektro-Großgeräten, Streaming das Audio-Sortiment. Actioncams und Drohnen sind Märkte mit Zukunft. Gut 20 % des Jahresumsatzes erzielt die Branche in den beiden letzten Monaten des Jahres, November und Dezember.

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Coole Küchen haben Konjunktur

Die Deutschen geben seit Jahren immer mehr für Elektro-Großgeräte mit hoher Energieeffizienz und nützliche, den Alltag erleichternde Elektro-Kleingeräte aus. Küche und Haushalt bekommen einen Lifestyle-Touch. Fischel: „Das Wohnzimmer der Deutschen als Mittelpunkt der Wohnung hat Konkurrenz bekommen: Heute gibt man mit einer coolen Küche an und demonstriert angesagte Küchengeräte vom Smoothie-Maker bis zur High End-Espressomaschine.“ Man trifft sich also immer öfter in der Küche und geht danach ins Heimkino namens Wohnzimmer. 2014 kauften die Deutschen 766.000 Espressomaschinen. Bis Oktober 2015 ist der Absatz noch einmal um 11 % gestiegen. Elektrische Zahnbürsten mit Verbindung zur Smartphone-App verbuchen bis Oktober 2015 ein gigantisches Wachstum in der Nische von 371 %. Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics GfK Retail and Technology: „Die zahlreichen Kochshows im TV spornen die Deutschen zum Selbermachen an: Der Absatz von Standmixern stieg bis Oktober 2015 um 46 % und der von Küchenmaschinen mit Kochfunktion hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt: +145 %.“

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Umsatz-Riese, Rendite-Zwerg

Rund 26 % des Gesamtumsatzes der Technikbranche laufen über das Internet. Der stationäre Fachhandel schneidet sich über seine Cross-Channel-Aktivitäten ein immer größeres Stück – aktuell rund 30 % – aus diesem Umsatzkuchen heraus. Alle Handelsunternehmen, ob Filialist oder kooperierter Händler, setzen aufs Internet zur Verbesserung von Kundenkommunikation und Umsatz. „Eine hohe Akzeptanz haben auch Angebote wie Click and Collect“, so Fischel. „Gerade in der Verknüpfung von stationären Qualitäten und Online-Vorteilen liegt ein deutlicher Mehrwert gegenüber Internet-Pure-Playern.“ Den Online-Handel bezeichnete Fischel als „Umsatz-Riesen“ aber eben auch als „Rendite-Zwerg“. Fischel:“Umsatz zu machen ist im Internet relativ einfach. Eine vernünftige Rendite zu erzielen bleibt eine Herausforderung.“

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„Der Online-Handel ist ein Umsatz-Riese, und ein Rendite-Zwerg“, Willy Fischel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Technik des Einzelhandels (BVT).

Multichannel und neue Shopkonzepte

Verfügbarkeitsabfrage, Online-Vereinbarung von Beratungsterminen und eine schnelle bis zu taggleiche Lieferung zählen zu häufig angefragten Services, mit denen der stationäre Handel im Multichannel punkten kann. Das Angebot von Verträgen für Mobilfunk, Festnetz, Kabel, Streaming- und Abo-Dienste ist für viele Fachhändler selbstverständlich. Fischel: „Die Konsumenten wollen heute nicht nur „Preise“ kaufen und auf Service verzichten.“

Der Handel verändert sein Gesicht, Virtuell Shelf & Co. lassen grüßen. Im laufenden Jahr wurden im Technik-Handel eine Reihe neuer Vermarktungsstrategien präsentiert, die eine individuelle Kundenansprache in den Mittelpunkt stellen. Fachhändler, Einkaufskooperationen und Filialisten investieren massiv in neue Shopkonzepte. Neben anwendungsorientierter Präsentation und Einsatz innovativer Technik am Point of Sale spielt die persönliche, produktübergreifende Fachberatung eine wachsende Rolle. „Die Kunden sind über Produkte und Preise so gut vorinformiert wie nie zuvor“, so Fischel. „Gefragt sind im stationären Geschäft umso mehr diejenigen Dienstleistungen und Services, die Einkauf und Betrieb der neuen Technik angenehmer und komfortabler machen. Das gilt auch für eine universellere Beratung, die nicht an früheren Abteilungsgrenzen Halt macht.“

Touchscreens und Info-Terminals, intelligente Kundenführung und Shop-Navigation, tabletgestützte Beratung und Vorführsysteme halten in den Geschäften Einzug. Das im Shop verfügbare, vorselektierte Sortiment wird um das Online-Angebot des jeweiligen Händlers erweitert, fließt so in die Beratung ein. Dadurch wird auch auf kleineren Flächen das Angebot von Vollsortimenten möglich.

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