Buch-/Management-Tipp

Weihnachtsumsatz verschiebt sich in Richtung Cyber Week

Infografik Marktplatz-KIX zum Weihnachtsgeschäft 2017

„Der Weihnachtsmonat Dezember lief längst nicht so gut wie man das in Ingolstadt in früheren Jahren gewohnt war. Nach der Champagner-Euphorie zum Black Friday kam der Adventskater: Das Weihnachtsgeschäft entzerrt sich immer mehr, vorgezogene (Rabatt)Käufe zum Black Friday und Cyber Monday aber auch die positiven Nachlaufeffekte der ersten Januarwoche zeigen Wirkung.“ Mit diesen Worten kommentierte infoboard.de die Ausführungen von Olaf Koch, CEO der „alten“ Metro AG, zum Weihnachtsgeschäft 2016.

Wie werden nun die Nebenwirkungen der diesjährigen Wertevernichtungsschlacht sein, die am Freitag dieser Woche ihren ersten Höhepunkt erleben wird? Festzuhalten gilt: Black Friday und Cyber Monday werden wichtiger für das Weihnachtsgeschäft von Onlinemarktplatzhändlern. So zeigt der aktuelle Marktplatz-KIX von ECC Köln und eBay: Die Bedeutung der zweiten Novemberhälfte, in der die Cyber Week stattfindet, für den Weihnachtsumsatz steigt. Für 38 Prozent der befragten Onlinemarktplatzhändler sind diese Wochen die wichtigsten vor den Festtagen.

Zum Vergleich: Im Vorjahr gaben dies knapp 31 Prozent der Marktplatz-KIX-Teilnehmer an. Rund 43 Prozent der Onlinemarktplatzhändler gehen davon aus, in diesem Jahr in der ersten Dezemberhälfte den Großteil ihres Weihnachtsgeschäfts abzuwickeln (2016: 54 %).

Jeder dritte Onlinemarktplatzhändler plant Cyber-Week-Aktionen

Insgesamt kennen 95 Prozent der befragten Onlinemarktplatzhändler die Aktionstage der Cyber Week. Rund 36 Prozent der Marktplatz-KIX-Teilnehmer wollen ihren Kunden in dieser Zeit besondere Angebote machen. Bei mehr als jedem zweiten dieser Onlinemarktplatzhändler ist der Umsatzanteil der Cyber Week am gesamten Weihnachtsgeschäft in den vergangenen zwei Jahren gestiegen. Sechs von zehn Cyber-Week-Anbietern geben zudem an, dass sich ihre Gesamtumsätze während der Weihnachtszeit durch die Aktionen erhöht haben.

„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Cyber Week mittlerweile auch in Deutschland zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsgeschäfts geworden ist“, erklärt Eben Sermon, Vice President eBay Germany. „Es findet eine Verschiebung der Umsätze insbesondere von der ersten Dezemberhälfte auf die zweite Novemberhälfte statt, was die steigende Bedeutung der Cyber Week unterstreicht. Gleichzeitig können fast 60 Prozent der Händler, die an der Aktionswoche teilnehmen, feststellen, dass sich durch die Cyber Week ihre Gesamtumsätze in der Weihnachtszeit erhöht haben.“

Aktuell rechnen 21 Prozent der Onlinemarktplatzhändler, die an der Cyber Week teilnehmen, damit, während dieser Zeit zwischen 21 und 40 Prozent des Weihnachtsumsatzes zu generieren. Gut 15 Prozent der befragten Händler gehen sogar davon aus, dass die Cyber Week mehr als 40 Prozent des Weihnachtsgeschäfts ausmachen wird.

Trotz Euphorie schwingt Sorge mit

Knapp 39 Prozent der Händler, die sowohl auf Onlinemarktplätzen aktiv sind als auch einen eigenen Online-Shop betreiben, gehen davon aus, dass sich Black Friday und Cyber Monday am stärksten auf die Marktplatzumsätze auswirken. Dass Marktplätze und Online-Shop gleichermaßen von der Aktionswoche profitieren, erwarten 37 Prozent dieser Marktplatz-KIX-Teilnehmer.

Nahezu jeder Vierte rechnet dagegen damit, dass die Cyber Week die Online-Shop-Umsätze am stärksten beeinflusst. Trotz der positiven Grundstimmung befürchtet jeder vierte Onlinemarktplatzhändler, der steigende Einfluss der Cyber Week und der währenddessen durchgeführten Aktionen gehe zunehmend auf Kosten des sonstigen Weihnachtsgeschäftes.

„Kurzfristige Aktionen wie die Cyber Week sind natürlich eine große Chance, verstärkt Umsatz zu generieren und neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Um auch langfristig davon zu profitieren und (Neu-)Kunden grundsätzlich vom eigenen Angebot zu überzeugen, dürfen Händler aber nicht nur durch den Aktionspreis punkten, sondern müssen auch mit exzellentem Service und Kundenbindungsmaßnahmen aufwarten“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.

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