Während global betrachtet – nach dem Okay der Europäischen Kommission zum Zusammenschluss beider Unternehmen Anfang August – seit dem Spätsommer Hisense im Gorenje Aufsichtsrat klar den Ton angibt, gibt es bei der Weißen Ware auf dem deutschen Markt eine Besonderheit: Hier schlüpft, wenn man so will, die große Mutter unter das Dach der kleinen Tochter. Im Klartext: Ab 1. Februar 2019 übernimmt Gorenje in München den Vertrieb der Hausgeräte von Hisense. Wienands: „Gorenje ist bei der Weißen Ware in Deutschland klar stärker als Hisense. Eine preislich zwar unterbewertete, dennoch gut etablierte Marke, die gut im Küchen- und Elektrofachhandel verankert ist.“ Sicher ist auch: Wer unter einem gemeinsamen Dach seine Hausgeräte vermarktet, wird das auch in Berlin auf der kommenden IFA auf einem gemeinsamen Stand tun.
Was das für die Führung beider Marken global wie hierzulande bedeutet, erläuterte Wienands in kurzen wie klaren Sätzen: „Hisense ist unsere internationale Marke mit Premium-Anspruch und der Kernkompetenz für hochwertiges Kühlen. Gorenje rundet das Sortiment mit seiner Kern-Kompetenz rund um Kochen, Einbau, Waschen und Trocknen nach unten ab.“ Für den Handel würden sich somit gute Möglichkeiten ergeben, mit den Marken zu spielen. „Der Fachhandel kann sich mit unseren Marken aus der Online-Konkurrenz befreien“, so Wienands weiter.
Was die Marke Gorenje für 2019 vorhat, erläuterte Julian Lietzau, Leiter Marketing und PR. Neben Geräte-Updates in der Küche mit der „ProCook“-Serie, konzentriert man sich in der Waschküche vor allem auf neue Geräte und neue Farben bei der „WaveActive“-Serie, die, – derzeit bei 300 Händlern positioniert – mit einer großen, „äußerst zielgerichteten“ B2B2C-Kampagne mit einer spitzen Zielgruppenansprache sowie einer Cashback-Aktion ab dem Frühsommer 2019 durchstartet. Ergänzt wird das mediale Ballyhoo mit einer Trainingskampagne: 13 Verkaufstrainer sind aktuell für jeweils zwei bis drei Trainingstage für die Schulung des Verkaufspersonals wie auf der Fläche bei Media-Saturn, Euronics, Expert und EP unterwegs.
„Wir wollen relativ schnell im Bereich Hausgeräte wachsen“, sagte Wienands, der sich – mit Blick auf die braune Ware – bei den Hausgeräten über „ganz andere Erträge“ freut. Denn: Auf dem TV-Markt seien die Verzweiflungstaten nach dem WM-Aus der deutschen Mannschaft erschreckend gewesen. Wienands Seitenhieb: „Industrie und Handel sind da in ihrer Dämlichkeit gut vereint.“
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