Schröder weiter: „Der Vertragsbestand überstieg bei nahezu unveränderter Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) von 91,1 % (Vorjahr 91,3 %) erstmals die Marke von 5 Mio. Verträgen (Vorjahr 4,6 Mio.). Während die Schadenquote mit 61,4 % (Vorjahr 60,1 %) einen leichten Anstieg verzeichnete, verringerte sich die Kostenquote von 31,2 % im Vorjahr auf jetzt 29,7 %. „Unter dem Strich konnten wir für 2016 einen Konzernjahresüberschuss von 12,9 Mio. Euro erzielen.“
Die Zahlen im Überblick
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Hinter den nackten Zahlen stecken viele Aktivitäten und – dies vor allem – interessante Marktentwicklungen. Wie schon in den Vorjahren prägten die Policen rund um das Smartphone das Geschäft. Mit dem Wachstum im Telekommunikationsbereich stiegen auch die Schäden, deren Zunahme Wertgarantie mit 11 % beziffert. „Display, Display, Display“, für Vertriebsvorstand Patrick Döring „die goldenen drei Regeln der Handy-Versicherung.“
Ungebrochen auch die gute Entwicklung in der weißen Ware. Döring spricht von „einem tollen Wachstum.“ Seiner Aussage nach, nehmen die Hausgeräte-Versicherungen Position zwei im Versicherungsbestand der Wertgarantie ein. Diese erfreuliche Entwicklung führt Döring insbesondere auf das Profi-Training für Servicekräfte zurück und benennt die Gründe: „Der Servicemitarbeiter bekommt einen Einblick in den Wohnraum des Kunden, wenn er die Waschmaschine repariert oder den reparierten Kaffeevollautomaten ausliefert. Wenn er jetzt dem Kunden sagt, dass er in Zukunft die Reparaturrechnung knicken kann, da seine Geräteversicherung dafür aufkommt, hat er beste Aussichten auf einen Vertragsabschluss und spart sich in Zukunft Kulanzreparaturen und Diskussionen.“
Zusätzlichen Schub verspricht sich die Wertgarantie durch den verstärkten Ausbau der Geschäftsfelder E-Bike, Drohnen, Quadrokopter sowie Smart Home-Komponenten. „Drohnen“, so die Wertgarantie, „sorgen für viel Vergnügen bei Groß und Klein. Dabei kann ein Stolperstein, Maulwurfshügel oder gar eine Hundeleine für ein abruptes Ende sowie einen defekten Propeller oder ein gebrochenes Display beim steuernden Smartphone sorgen.“ Daher rät Döring: „Jeder Verkäufer, der gerade einen höherpreisigen Multicopter oder ähnliches verkauft, sollte auch gleich die Schutzmöglichkeiten mit Wertgarantie mit ansprechen.“ Im Übrigen, den Gedanken des Komplettschutzes hat die Wertgarantie Group über ihre Tochtergesellschaft Reparia auch auf Elektro- Gas- und Wasserleitungen ausgedehnt.
In den vergangenen Jahren hat die Wertgarantie Group ihre Aktivitäten im Ausland deutlich ausgebaut. Bereits 2014 war der Garantieversicherer Société Francaise de Garantie in Frankreich übernommen worden. Auf diese Tochtergesellschaft entfallen heute rund 1,4 Mio. Verträge. Inklusive des Frankreichgeschäftes wurden mittlerweile rund 38 % aller Verträge mit Kunden jenseits der deutschen Grenzen abgeschlossen.
Aktuell unternimmt die Wertgarantie – mit einer deutlich aufgestockten Außendienst-Mannschaft – verstärkte Anstrengungen in Österreich, Schweiz und den Niederlanden. Eine Sondersituation kommt der Wertgarantie insbesondere in Holland zugute. Da nach neuerem niederländischem Recht Hersteller keine eigenen Garantieversicherungen anbieten dürfen, sieht der Garantie-Spezialist aus Hannover gute Chancen, in Kooperation mit namhaften Hausgeräteanbietern wie Miele oder der BSH in unserem Nachbarland kräftig sein Geschäft nach vorne zu bringen.
Wie der Vorstandsvorsitzende Schröder anmerkte, konnte die Kostenquote von 31,2 % unter die 30%-Marke gedrückt werden. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Digitalisierung von innerbetrieblichen Prozessen. So wird heute beispielsweise die Korrespondenz, unter anderem Schadensmeldungen, überwiegend digital gelesen und für die Sachbearbeitung somit größtenteils automatisch aufbereitet.
Auch mit den Verbundgruppen und deren Mitgliedern stehe man in ständiger Verbindung, um durch digitalisierte Abläufe Vertragsabschlüsse noch intuitiver, schneller und kostengünstiger abwickeln zu können. So ist die Wertgarantie bereits in das Konzept Neo der Verbundgruppe expert eingebunden.
Die Ziele für das Jahr 2017 sind ambitioniert. Der Vorstand ist optimistisch gestimmt und strebt rund 1,7 Mio. Neuabschlüssen an, die dann zu einem Vertragsbestand von rund 5,4 Mio. Garantieverträgen führen sollen. Um die Kundenzufriedenheit, die vom TÜV mit der Note 1,7 bewertet wurde, beizubehalten, bedarf es weitere Mitarbeiter. Aktuell beschäftigt Wertgarantie 670 Mitarbeiter, Ende 2015 waren es noch 90 weniger.
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