Eine repräsentative Studie von Wertgarantie zeigt: 87% der Verbraucher würden sich bei der Wahl eines neuen Elektrogeräts von einem Reparatur-Label beeinflussen lassen, wodurch die Reparaturquote signifikant erhöht werden könnte.
Dies zahlt insbesondere auf das vom EU-Parlament beschlossene „Recht auf Reparatur“ ein, durch das die Verbraucher zu mehr Reparaturen animiert werden sollen. Verbraucher haben so zukünftig einen Anspruch auf die Reparatur defekter Elektrogeräte, was die Nutzungsdauer verlängern und das Elektroschrottaufkommen somit deutlich reduzieren könnte.
„Die Ergebnisse zeigen ganz deutlich das große Potenzial eines Reparatur-Labels, das Verbrauchern auf einen Blick die Reparierbarkeit eines Geräts anzeigt“, so Konrad Lehmann, Vorstand bei Wertgarantie. Und weiter: „Unsere Studie belegt: Die große Mehrheit der Verbraucher entscheidet sich eher für ein Gerät, das im Schadensfall einfacher zu reparieren ist.“
Innerhalb der Studie wurden die 2.100 Befragten anhand des Beispiels Waschmaschine vor die hypothetische Kauf-Wahl gestellt: neuwertiges Gerät mit einer hohen Reparierbarkeit zum höchsten Preis, neuwertiges Gerät mit geringer Reparierbarkeit zum günstigeren Preis, Gebrauchtgeräte mit unterschiedlicher Nutzungsdauer ohne Angaben zur Reparierbarkeit, aber dafür zu den günstigsten Preisen. Die eindeutige Wahl: Mit 58% entscheidet sich mehr als die Hälfte der Verbraucher für ein neuwertiges Gerät mit einer hohen garantierten Reparierbarkeit. Hier zeigt sich das große Potenzial im Hinblick auf die Reparierbarkeit von Elektrogeräten und ein entsprechendes Label zur Kennzeichnung.
Reparaturquote ausbaufähig
Auf der anderen Seite lassen die Studienergebnisse vermuten, dass die Reparaturquote in Deutschland noch ausbaufähig ist. Etwas mehr als jeder dritte Haushalt (36%) hat im Jahr 2023 mindestens ein Elektro- oder Haushaltsgerät reparieren lassen. Knapp jeder fünfte Haushalt (19%) hat sogar zwei oder mehr Reparaturen durchführen lassen. Besonders reparaturfreudig ist die Bevölkerung in Berlin (47%), dicht gefolgt von Baden-Württemberg (41%). In Thüringen, Saarland und Schleswig-Holstein hingegen wird nur halb so häufig repariert wie beim Spitzenreiter Berlin.
„Wir glauben, dass eine hohe und für den Verbraucher erkennbare Reparierbarkeit von Geräten die Anzahl der Reparaturen deutlich erhöhen würde. Die Zahlen bei unseren versicherten Geräten zeigen, dass sich derzeit 68% der Schäden an Smartphone und Co. reparieren lassen. Hier ist also noch Luft nach oben“, ordnet Konrad Lehmann ein. „Wir setzen uns seit Jahren für Reparaturen ein, um dem anwachsenden Elektroschrott-Berg entgegenzuwirken. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen ganz klar, wie wichtig die Reparierbarkeit von Geräten für Verbraucher ist und dass ein Reparatur-Label eine maßgebliche Entscheidungshilfe sein könnte, um die Reparaturquote dauerhaft zu erhöhen.“