Die Whirlpool Corporation hat am Donnerstag vergangener Woche in Benton Harbor (Michigan) die Ergebnisse für das 3. Quartal 2022 bekannt gegeben. Trotz „makroökonomischer Herausforderungen“ sei das Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt. Spannender als das Zahlenwerk ist freilich die Neugestaltung des Portfolios sowie die strategische Überprüfung der EMEA-Region, mithin auch die Frage, unter welcher Flagge künftig die Marke Bauknecht segelt.
Die Neugestaltung des Whirlpool Portfolios schreitet mit der bekannt gegebenen Übernahme von „InSinkErator“, ein Küchenabfallzerkleinerer, und der abgeschlossenen Veräußerung des Russlandgeschäfts von Whirlpool an Arçelik – die Transaktion umfasst ein Werk für Kühlschränke und Waschmaschinen u.a. der Marken Indesit und Hotpoint mit einer Kapazität von rund 2,8 Mio Einheiten sowie eine Vertriebsgesellschaft in Moskau.
Ursprünglich war von Whirlpool anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen am vergangenen Donnerstag auch eine Entscheidung zum möglichen Verkauf seiner Aktivitäten in der EMEA-Region geplant. Doch ganz so weit ist man offenbar noch nicht. Die strategische Überprüfung der EMEA-Region stehe kurz vor dem Abschluss, heißt es in einer Presseerklärung. Und: „Zwei potenzielle strategische Investoren befinden sich in der abschließenden Bewertungsphase.“ Nach Informationen von infoboard.de ist auch ein Schwergewicht der Hausgeräte-Branche unter den Interessenten.
Für 2022 Umsatzrückgang von etwa 9% erwartet
Marc Bitzer, Chairman und Chief Executive Officer der Whirlpool Corporation, bei der Bekanntgabe der Finanzergebnisse für das 3. Quartal 2022: „Unsere Ergebnisse im 3. Quartal wurden durch kurzfristige, makroökonomische Herausforderungen und anhaltend hohe Inflationsraten beeinflusst, die zu einer nachlassenden Nachfrage führten. Wir sind aber weiterhin auf dem besten Weg, 2022 als das zweitbeste Jahr in unserer 111-jährigen Firmengeschichte abzuschließen.“
Die Konsequenz der mangelnden Nachfrage: In Erwartung einer vorübergehend gedämpften Nachfrage wurde das Produktionsvolumen im 3. Quartal um 35% reduziert. Marc Bitzer: „Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass die derzeitigen Herausforderungen bis ins erste Halbjahr 2023 andauern werden. Wir sind jedoch davon überzeugt, die richtigen Maßnahmen getroffen zu haben, um im aktuellen Umfeld bestehen zu können. Gleichzeitig treiben wir die Neugestaltung unseres Portfolios voran und wollen starke Renditen für unsere Aktionäre erzielen.“
Für das Gesamtjahr 2022 erwarten Whirlpool einen Umsatz von etwa 20,1 Milliarden US-Dollar. Das wäre ein Rückgang um etwa 9%.