Als Teil des Mutterkonzerns Arçelik verfolgt Grundig das Ziel, Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen zu generieren. Ob recycelte Fischernetze oder Plastikflaschen, für Menschen, die Grundig und dem Mutterkonzern bereits länger folgen, ist das fast ein alter Hut. Wie bewerten Sie mit Blick auf Innovationsgrad und nachhaltige Wirkung die neuen Waschmaschinen mit integriertem Mikroplastikfilter?
Mit unseren Waschmaschinen mit integriertem Mikroplastikfilter haben wir eine echte Weltneuheit vorgestellt. Die neue Technologie filtert bis zu 90% der textilen Mikrofasern aus dem Waschwasser, bevor diese ins Abwasser gelangen und die Umwelt belasten. Denn immerhin sind mit einem Anteil von knapp einem Drittel synthetische Kleidung und Textilien die größte Quelle für Mikroplastik in unseren Meeren.
Verantwortlich ist dabei fast immer die eigene Waschmaschine: bis zu 3.000 Fasern werden bei jedem Waschgang freigesetzt. Diesen Verschmutzungskreislauf möchten wir mit den Mikroplastikfilter-Waschmaschinen stoppen. Unsere Weltinnovation wurde kürzlich auch als bestes Projekt mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022 in der Kategorie „Produkt – Technik“ ausgezeichnet.
Darüber freuen wir uns sehr, denn die Auszeichnung bestätigt uns einmal mehr auf unserem Weg und unserem Ziel, Konsumenten bei einem nachhaltigen Alltag zu unterstützen. Unsere Technologie stellen wir übrigens auch anderen Hausgeräte-Herstellern kostenlos zur Verfügung.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung? Achten die Kunden nicht vor allem auf Preis-Leistung und Design oder hat hier wirklich ein Bewusstseinswandel stattgefunden?
Erst kürzlich belegte die Studie „Der wahre Wert von Grün“ der Strategieberatung Oliver Wyman und der gfu, dass fast zwei Drittel der Konsumenten auf nachhaltige Gesichtspunkte achten, wenn es um den Kauf elektrischer Hausgeräte und Consumer Electronics geht.
Natürlich spielen die Kosten in der Anschaffung auch weiterhin eine wichtige Rolle und Preisaufschläge werden besonders dann akzeptiert, wenn Konsumenten auch mit Blick auf die langfristigen Nutzungskosten einen finanziellen Vorteil erfahren. Bei Grundig legen wir großen Wert darauf, dass Nachhaltigkeit, Leistung und Design perfekt harmonieren – und das zu einem fairen Preis. Wir sind davon überzeugt, dass unser konsequenter Fokus auf Nachhaltigkeit einer der Gründe für unsere sehr guten Umsatzergebnisse ist.
Nachhaltigkeit beginnt zu Hause. Wie kann Grundig die Konsumenten in den Lebensräumen Küche & Waschküche bei einem nachhaltigen Alltag noch weiter unterstützen.
Wir haben den Anspruch, das europaweit nachhaltigste Home-Electronics-Unternehmen zu werden und begreifen uns als Vorreiter der Branche. Für uns, unsere Kunden und zukünftige Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, ist unser Antrieb.
Wir sind nicht perfekt, aber wir geben uns mit dem Status Quo niemals zufrieden und setzen auf die konsequente Erweiterung unseres nachhaltigen Portfolios. Schon jetzt kann die gesamte Küche & Waschküche mit unseren Geräten nachhaltig ausgestattet werden.
Das reicht von Backöfen, deren Bauteile aus recycelten Fischernetzen hergestellt werden, über Geschirr mit Bausteilen aus wiederverwerteten Kunststoffen, bis hin zu Kühlschrankelementen aus Bio-Plastik und Trommelgehäusen von Waschmaschinen und Trocknern aus recycelten PET-Flaschen. Und nicht zu vergessen natürlich auch unsere Mikroplastikfilter-Waschmaschinen. Damit machen wir Nachhaltigkeit für unsere Kunden zuhause erlebbar.
Daneben integrieren wir in unsere Produkte innovative Technologien, die dabei helfen, Ressourcen zu schonen. Beispielsweise Features, die Lebensmittel länger frisch halten, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, in Wasch- und Spülmaschinen helfen smarte Technologien beim Waschmittel- und Wassersparen. Was die Geräte zusätzlich eint, ist eine hohe Energie- und Wassereffizienz.
Wie unterstützt Grundig den (Fach-)Handel am POS, um die PS der Nachhaltigkeitsmessage auf die Straße zu bringen?
Vor allem die großen Branchenmessen, wie die IFA oder die Küchenmeile, aber auch Kooperationsveranstaltungen, bieten uns eine großartige Möglichkeit, den Innovationscharakter unserer Branche unter Beweis zu stellen, unsere Produkte erlebbar zu machen und unsere Geschäftspartner zu informieren.
Aber auch abseits der Messen hat die Nähe zum Handel für uns oberste Priorität. Mit unserem starken Vertriebsteam können wir das gewährleisten und die individuellen Bedürfnisse optimal abdecken. Ergänzend setzen wir auf Schulungen in kleinerem Rahmen und nutzen dabei natürlich auch die unterstützenden digitalen Möglichkeiten durch Video-Tutorials oder Online-Schulungen. So können wir unsere Produkte auf beste Weise inszenieren und in den direkten Austausch gehen.
Darüber hinaus stellen wir unseren Händlern PoS-Materialien zur Verfügung, die es leicht machen, die nachhaltigen Vorteile unserer Produkte zu vermitteln und als Verkaufsargument zu nutzen. Über umfangreiche Werbemaßnahmen zu unseren Produkten und Technologien in Richtung Endkonsument ergänzen wir diese Bemühungen. Hier werden wir in diesem Jahr im Herbst eine große Offensive starten.
Die aktuellen Krisen bei Energie (Kostenexplosion und Energie-Beschaffung) und Wasser (Klimawandel) müssten ja zudem auch Ansporn sein, noch effizientere Hausgeräte zu entwickeln oder ist dieses Thema technologisch bereits ausgereizt?
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz werden die Entwicklung der Haushaltsgroßgeräte-Branche in den nächsten Jahren ganz zentral prägen – nochmals verstärkt durch die aktuellen Entwicklungen. Schon seit vielen Jahren arbeiten unsere internationalen R&D Teams fortlaufend an der Entwicklung nachhaltiger Technologien, die die Geräte im Gebrauch noch ressourcenschonender machen, zum Beispiel durch Motoren, Isolierungen, automatische Dosierung und Sensoren.
So können wir bereits heute viele Geräte in den besten Energieeffizienzklassen anbieten, darunter Kühlschränke in der Energieklasse B und Geschirrspüler und Waschmaschinen in den Energieklassen A und B. Das Sortiment werden wir kontinuierlich weiter ausbauen.