Schnell ist bei meinem Besuch in der modernen Gastroback-Zentrale vor den Toren Hamburgs ein Leitthema gesetzt: „Deutschland muss schneller werden“, fordert Andreas Kirschenmann, der auf Bundes- wie auf Landeebene bestens vernetzt ist. Und das hat seinen Grund: Der 54-Jährige ist nicht nur Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg (der Kammerbezirk von VW), sondern seit Jahresbeginn auch Präsident der IHK Niedersachsen (IHKN). Und: Kirschenmann ist darüber hinaus Mitglied im Mittelstandsausschuss des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
Das Lob kommt von höchster Stelle: „Bei unseren bisherigen Begegnungen habe ich ihn als engagierten Unternehmer erlebt, als jemanden, der zu vereinen weiß und der für Industrie und Handel in ganz Niedersachsen sprechen möchte. Er ist ein kenntnisreicher Gesprächspartner, sachlich und klar in den Forderungen und Aussagen. Die IHKN ist eine besonders wichtige Institution in Niedersachsen, wenn es darum geht, wichtige Impulse zu wirtschaftspolitischen Fragen zu setzen. Ich bin sicher, dass die sehr gute Zusammenarbeit mit der Landesregierung von Andreas Kirschenmann fortgesetzt wird“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil zum Amtsantritt von Kirschenmann Anfang des Jahres.
Kirschenmann zur Begrüßung von infoboard.de in Hollenstedt: „Mein Hauptthema, das ich zu Beginn meiner IHK-Präsidentschaft in Lüneburg-Wolfsburg gewählt habe, lautet ‚Beschleunigung‘. Wir brauchen mehr Tempo bei Infrastruktur und Digitalisierung. Schneller werden müssen wir auch durch Bürokratieabbau: Die Unternehmen sehen sich allzu oft durch komplexe Regulierungen, langwierige Verfahren und praxisferne Vorgaben ausgebremst.“
Dabei sei es wichtig, den tieferen Ursachen für die vielfältigen ‚systemischen Blockaden‘ und ‚Bremsklötze‘ auf den Zahn zu fühlen. Kirschenmann weiter: „Woran liegt es eigentlich wirklich, dass wir so viel Zeit verlieren? Wir brauchen Ideen. Wir brauchen Zuversicht und Mut!“ Aktuell seien rund 70 bis 80% der Unternehmen vom Krieg in der Ukraine in irgendeiner Weise betroffen. „Keiner braucht in Deutschland zu glauben, dass es ohne Wohlstandsverluste abgeht. Wir benötigen jetzt die entsprechenden Rahmenbedingungen, Mut, Entschlossenheit und Kreativität.“
Alles Eigenschaften, die man auch der Messe Berlin und der IFA in diesen Tagen wünschen mag. Gastroback ist in Halle 6 auf 154 Quadratmetern in zentraler Lage mit dabei, hat sich bereits früh für die Leitmesse der Branche positioniert. „Gastroback wird der leckerste Stand auf der IFA“, frohlockt Kirschenmann, der auch eine Erweiterung des Sortimentes für die Tage unter dem Funkturm ankündigt.
Dennoch stellen sich für Kirschenmann wichtige Fragen: „Wen treffe ich als Unternehmer auf der IFA? Wie repräsentativ wird der Markt abgebildet sein? Wie hoch ist der Anteil internationaler Gäste? Und natürlich: Wie steht es um die Relation von Kosten und Nutzen?“ Für Kirschenmann ein Unding ist die Tatsache, dass das Messe-Ticket nicht für den ÖPNV in Berlin gilt: „Das ist eine Farce, wenn man die Menschen bei Messeende an den Fahrkartenautomaten Schlange stehen sieht. Zumal Messe und BVG ja beides Töchter des Landes Berlin sind.“
Kirschenmann sieht die IFA zum Erfolg verdammt: „Jetzt ist genau die richtige Zeit. Die Branche braucht eine Leitmesse!“ Klar ist auch: „Wir brauchen auf der IFA mehr Internationalität.“ Doch wie hat sich die Pandemie auf die IFA ausgewirkt? Eine Frage, die sich nicht nur Kirschenmann stellt. „Wir sind in den vergangenen zwei Jahren ja alle digitaler geworden.“ Auf jeden Fall gehören die Konsumenten und Verbraucher zur DNA der IFA: „Das ist inspirierend. Sie sind schließlich der Nutzer unserer Produkte.“
Erfahrungen in der direkten Kundenansprache hat Gastroback zuletzt mit einem Pop-up-Store in Lüneburg gesammelt. Kirschenmann: „Wir wollen uns mit unseren Kunden auseinandersetzen, wollen lernen, was sie sich von der Marke Gastroback wünschen.“
Die digitale Transformation wie D2C werden für Kirschenmann in den kommenden Jahren zu signifikanten Veränderungen im Handel und dem Elektrogerätevertrieb führen: „Das wird sich in den kommenden drei Jahren entscheiden, die Landschaft wird sich umsortieren.“ Und weiter: „Die Flächen im Fachmarktbereich wurden in den letzten Jahren ohne Ende ‚geboostert‘. Da wird es zwangsläufig eine Bereinigung geben, und das sehen wir ja auch aktuell schon.“
Auch die sinkenden Kundenfrequenzen in den Geschäften treibt Kirschenmann um: „Das Kauferlebnis hat branchenübergreifend noch nicht die Qualität, dass die Menschen jetzt Zeit für einen Innenstadtbummel investieren. Beispiel Hausgeräte: Das sind technische Gegenstände, die erst dann lebendig werden, wenn man feststellt, was man alles damit machen kann. Zu einem Shopping-Erlebnis gehören Probieren, Schmecken, Fühlen und eine angenehme Atmosphäre einfach dazu. Man muss als Händler den Mut haben, dafür auch entsprechende Flächen zu opfern.“ Videos am POS seinen ebenso wichtig.
Für Gastroback schaut Kirschenmann trotz der aktuellen Rahmenbedingungen mit einer ordentlichen Portion Zuversicht in die Zukunft: 2020 sei man extrem stark gewachsen, mit 2021 sei man trotz der einsetzenden Probleme in den Lieferketten zufrieden.
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