„Morgen ist heute schon gestern“, so der WIR Vorstandsvorsitzende Manfred Handke. Er unterstreicht mit seinen Worten die Schnelllebigkeit, die uns heute ereilt. „Mit dem Smartphone umzugehen, erfolgt genauso intuitiv wie Kaffee trinken oder Schuhe zu binden.“ Seiner Erkenntnis nach hat das Smartphone das Informationsverhalten der Kunden komplett umgekrempelt. Ein Tatbestand, der es notwendig macht, „dass sich ein stationärer Händler der Digitalisierung stellen muss, will er in Zukunft erfolgreich tätig sein. Handke weiter: „Viele sind auf dem richtigen Weg, aber es gibt noch kräftig Optimierungsbedarf. Denn der Kunde findet sie nur dann, wenn sie im Internet vertreten sind.“ Und im Ladengeschäft geschieht dann Erfreuliches: „Je mehr digitalen Input der Kunde bekommt, umso mehr sucht er die persönliche Nähe, die Beratung und das zwischenmenschliche Gespräch“, ist Handke überzeugt.
Dennoch spricht Handke von einem immer noch notwendigen Optimierungsbedarf – und dies trotz vieler Appelle von Handelsexperten, Kooperationslenkern und Internetgurus. Bleibt daher die Frage: Was hindert einen Großteil vieler Händler, das Thema Digitalisierung konsequent anzugehen? Wenn schon das Wissen um die Notwendigkeit eines Onlineauftritts durchaus vorhanden ist, liegen dann die Blockaden im Inneren des Menschen? Zumindest scheint es ein bisschen so, denn ansonsten hätte der WIR-Vorstand nicht Dr. Marco Freiherr von Münchhausen eingeladen, über das Thema „So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund!“ zu referieren. Gilt doch der Schweinehund als Sinnbild für innere Widerstände.
„Je intelligenter der Mensch, desto raffinierter die Ausreden seines Schweinehundes“, weiß der Freiherr. Wie und wann er zuschlägt, erkennt man am besten an den „drei Fallen“:
„Ich sollte versuchen, mehr für die Kundenbindung zu tun“, solch ein Satz sabotiert, untergräbt jeglichen Handlungsimpuls, so die Lebenserfahrung des Freiherrn von Münchhausen. Und der Schweinehund hat noch mehr Tricks in seiner Kiste: „Einmal ist keinmal“ ist beispielsweise so eine List.
Wie gegensteuern? Münchhausen zeigte viele Möglichkeiten auf, angefangen von der Visualisierung seiner Ziele bis hin zur „entspannten Höchstleistung“. Sein Erfolgsrezept: „Fordern Sie sich immer wieder neu, ohne sich zu überfordern, dann macht auch in der Regel der Schweinehund mit.“
Für die WIR-Teilnehmer fasste er die Möglichkeiten auf einem kleinen Merkzettel zusammen, dem die nachstehenden Hinweise entnommen sind:
Und so schafft man es leichter, sein Verhalten zu ändern:
Tipps und Anregungen, die wie maßgeschneidert auch für einen erfolgreicheren Verkauf von Garantiedienstleitungen zugeschnitten sind. Wie und mit welchen Mitteln die Wertgarantie seine WIR-Partner dabei unterstützt, erläuterte Vertriebsvorstand Patrick Döring. „Es gibt geile Gründe, sein Gerät zu versichern“, motiviert er das Auditorium. „Mit der verlängerten Theke haben wir einen guten Weg eingeschlagen, um die Kunden über das Internet in den Fachhandel zu führen. Und mit unserer aktuellen EM-Aktion bedanken wir uns bei unseren Partnern und drücken natürlich gemeinsam der Nationalelf die Daumen“, so Patrick Döring weiter. Vorstandsvorsitzender Thomas Schröder präsentierte den Tagungsteilnehmern die aktuellen Entwicklungen bei der inzwischen immer europäischer aufgestellten Wertgarantie Group und betonte: „Als WIR-Förderer freuen wir uns, dass wir seit über 50 Jahren mit dem Fachhandel verbunden sind und die WIR Fachhändler-Initiative seit der Geburtsstunde begleiten und unterstützen dürfen.“
In Wiesbaden gab es aber auch Momente der Wehmut. So verkündete das Ehrenmitglied der WIR, der ehemalige Wertgarantie-Vorstand Wilhelm Wackerbeck, dass er sich nach 46 Jahren in Diensten der Wertgarantie und auch ein wenig altersbedingt (was man kaum glauben mag) zurücknehmen möchte. Dies sei sein letzter großer Live-Auftritt verkündete er in Wiesbaden. Man merkte ihm an, wie schwer es ihm fiel, Grußworte und gleichzeitig seine Verabschiedung in Einklang zu bringen. In der ihm lockeren und humoristischen Art gelang ihm das bestens, nicht ohne der Wertgarantie, noch seine Erfolgsformal „LOLA“ mit auf den Weg zu geben.
Loyalität, Offenheit, Leidenschaft sowie Anziehungskraft – kurz LOLA – sind seiner Ansicht nach die prägenden Elemente der Wertgarantie und schmieden den Garantie-Dienstleiter und seine Partner zu einer wahren Werte-Gemeinschaft zusammen.
Weiteres großes Bedauern auf dem WIR-Jahrestreffen: Aus Altersgründen kündigte der langjähriger Vorstandsvorsitzender Manfred Handke an, im nächsten Jahr nicht mehr für den Vorstand zu kandidieren. „Ich habe 23 Jahre diese Tätigkeit mit Freude und Spaß ausgeübt. Jetzt ist es Zeit, dass jüngere Partner die Aufgabe übernehmen und unter Erhalt der Erfolgsbausteine, die WIR entsprechend auf die heutige Zeit ausrichten und sie noch attraktiver machen.“
Keine ganz leichte Aufgabe, wie das Jahrestreffen 2016 in Wiesbaden aufzeigte. Denn „die Ideen und Anregungen unserer Tagung sowie die Tipps zum Kampf mit dem inneren Schweinehund lassen unsere Mitglieder bestens motiviert wieder in den Geschäftsalltag starten“, fassen die WIR-Vorstände Marianne Urfey, Maik Hinzmann und Manfred Handke den Erfolg ihrer diesjährigen Veranstaltung zusammen.
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