Wie ist Samsung Deutschland zum Jahresstart 2022 aufgestellt, was sind die Ziele und Erwartungen für dieses Jahr?
Wir sind, nachdem wir im vergangenen Jahr in der Kategorie „Waschen“ etwas Federn gelassen haben, ganz auf Wachstum eingestellt. Beim Thema Kühlen wollen wir unsere führende Rolle halten, beim Waschen zu alter Stärke zurückfinden und bei den Themen Einbau und Bodenpflege die Marktanteile steigern.
Für 2022 hat Samsung daher die „Power of Growth“-Strategie ausgerufen. Was bedeutet das ganz konkret für Küche und Waschküche?
Wir setzen auf die drei Säulen, für die unsere Marke steht: Innovation, Design und Nachhaltigkeit beziehungsweise Energieeffizienz. Damit treffen wir auch den Nerv junger, kreativer und zahlungskräftiger Kunden.
Das klar formuliertes Ziel für Samsung: in die Top-3 der Hausgeräte-Hersteller in Deutschland vorzustoßen. Meint Top-3 nach Stückzahl oder nach Umsatz?
Für uns ist der Markt nach den Umsatzzahlen maßgeblich, nicht nach Stückzahlen.
Auf welchem Platz ist Samsung in Deutschland heute?
Inklusive Einbaugeräte sind wir im Hausgerätemarkt auf Platz 5, betrachtet man nur die freistehenden Geräte, sogar auf Platz 4. Platz 3, unser mittel- bis langfristiges Ziel, ist also in Sichtweite. Schon heute sind wir die einzige nichtdeutsche Marke ganz nah an den Top-3.
Unter die Top-3 wollen andere auch. Zudem schwächelt die Spitze nicht wirklich. Mit welchen „Instrumenten“ soll der Sprung unter die Top-3 gelingen?
Unsere Markenbekanntheit, auch durch Smartphones und TV-Geräte, spielt sicher eine große Rolle. Zudem setzen wir auf eine kaufkräftige Zielgruppe. Vor allem aber das Thema Smart Home wird eine treibende Kraft sein.
In Sachen Smart Home macht Samsung ja auf vielen Feldern – Stichworte seien die Home Connectivity Alliance oder die Smart-Hub-Fähigkeit, die die nahtlose Konnektivität und Steuerung von Geräten über den Fernseher ermöglicht – die Pace. Aber trifft diese Strategie den Wunsch der Verbraucher? Laut GFU lag in Deutschland bis vor kurzem die Nutzung von Hausgeräten mit Smart Home bei gerade einmal 4 %. Ein Massenmarkt ist das noch nicht…
… laut einer Statista-Umfrage aus dem vergangenen Jahr soll sich die Zahl aber bis 2025 auf 12,6% aber mehr als verdreifachen. Vor allem bei unserer Kernzielgruppe, den Digital Natives, dürften die Zahlen wesentlich höher sein. Ob Waschmaschine oder Einbaugerät: Für die Generation ab Anfang 20 sind vernetzte Hausgeräte etwas völlig normales, ja Standard. Wir sehen bei den vernetzen Hausgeräten enormes Potenzial.
Diana Diefenbach, Head of Retail and Communication CE bei Samsung, die dem Gespräch beiwohnt, ergänzt:
Smart Home ist kein Zukunftsmarkt – Smart Home ist hier und jetzt. Der Markt ist da. Die Produkte sind da. Die Zielgruppe ist da!
Herr Gutic, lassen Sie uns auf die Störungen der globalen Lieferketten und die Chip-Krise schauen: Wie ist Samsung davon aktuell bei der weißen Ware betroffen? Wann sehen Sie ein Licht am Ende des Tunnels?
Wir sind da für eine offene, transparente Kommunikation. Bei der Kategorie Waschen waren wir vom Mangel an Chips betroffen, bei den Geschirrspülern war es eher ein Logistik-Problem. Die Rechnung ist klar: Weniger Verfügbarkeit bedeutet nun einmal weniger Marktanteile. Wir haben zwar eine hohe Fertigungstiefe, dennoch konnten wir nicht alles ausgleichen. Aber in den letzten drei Monaten sind wir wieder gewachsen, auch beim Waschen.
Ein Top-Thema für den Handel in 2021 war Direct2Consumer: Vorwerk macht es schon immer, Dyson immer öfter, Miele startete in Düsseldorf im Dezember, in den Nachbarländern Belgien & Österreich sammelt Bosch Erfahrungen. In Frankfurt gibt es den Samsung Showcase: Wie sind die Erfahrungen auf der Zeil dreieinhalb Jahre nach dem Re-Opening?
Wir haben auf der „Zeil“ in Frankfurt eine echte Samsung Erlebniswelt geschaffen, zeigen das Samsung Connected Living von A bis Z. Der Samsung Showcase stärkt die Marke. Bei der Beratung weisen wir auf unsere Partner im Handel hin, der Showcase ist kein Verkaufsstore, sondern eine Bühne für Samsung.
Ist der Samsung Showcase eine Blaupause für ein eigenes Retail-Konzept hierzulande?
Ein klares Nein. Es ist kein weiterer Showcase dieser Art und Größe in Deutschland geplant, auch eigene Stores sind nicht in unserem Fokus. Wir setzen auf unsere Partner im Handel, für die unser Herz schlägt.
Beim Fachhandels-Roundtable vorvergangene Woche sagten Sie: „Wir treffen den Nerv junger, kreativer und zahlungskräftiger Kunden.“ Was macht Sie da so sicher?
Wir verstehen den Zeitgeist unserer Zielgruppe: Ganz vorne stehen unsere innovativen Ausstattungen, sei es AddWash oder der Dual Cook Flex, wenn man so will, zwei Backöfen in einem Gerät, so dass zwei Gerichte mit unterschiedlichen Betriebsarten zubereitet werden können. Hinzu kommt die Connected-Living-Welt und unsere Marketingmaßnahmen wie beispielsweise die Spots mit Joko und Klaas, die die Smart Home-Technik von Samsung mit Augenzwinkern und Sympathie in unsere Zielgruppen tragen.
Die area30 ist für Samsung auch 2022 gesetzt. Sehen wir Samsung auch auf der IFA?
Die Entscheidung über eine IFA-Teilnahme wird nicht von Samsung Deutschland, sondern international getroffen. Ich bitte um Verständnis, dass ich zu einer etwaigen IFA-Teilnahme daher nichts sagen kann. Bei den Messe-Teilnahmen, die von Samsung Deutschland verantwortet werden, kann ich sagen: Wir sind dabei – sowohl bei der KOOP im Februar in Berlin als auch auf der area30 im September in Löhne.
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