Mähroboter erfreuen sich bei Haus- und Gartenbesitzern zunehmender Beliebtheit. Ich habe Europas meistverkauften Mähroboter, den Worx Landroid M500, ein Jahr lang getestet – und einige wissenswerte Tipps für euch zusammengestellt.
Im Mai 2020 wurden unsere Außenanlagen fertiggestellt – und für mich war der Zeitpunkt gekommen, endlich einen Mähroboter zu bestellen. Ein klassischer Rasenmäher stand nie zur Debatte. Selbst unser Gartenbauer hatte uns nahegelegt, einen Mähroboter anzuschaffen.
Dabei geht es gar nicht so sehr darum, das “lästige Rasenmähen” zu automatisieren. Vielmehr steht die Rasenpflege selbst im Mittelpunkt: Da Mähroboter das Schnittgut fein zerkleinern, mulchen sie die Rasenfläche bei jeder Ausfahrt. Das wiederum führt zu einem besonders dichten und gesunden Rasen. Und dann wäre da noch das Thema Lautstärke. Während klassische Rasenmäher die halbe Nachbarschaft beschallen, sind Mähroboter flüsterleise – und dazu auch noch wartungsarm. Alle paar Monate die Klingen tauschen, das war’s. Man könnte jetzt noch anbringen, dass die Entsorgung des Schnittguts entfällt und Allergiker sich nicht mehr unmittelbar mit frisch gemähtem Gras auseinandersetzen müssen, aber ich denke, die Vorteile sind klar.
Bleibt die Frage: Welcher Mähroboter soll es werden? Ich habe mich nach ausführlicher Recherche für den Worx Landroid M500 entschieden – und würde das auch ein Jahr später immer wieder tun.
Dazu muss man wissen, dass ich mich seit fast einem Jahrzehnt mit Saugrobotern beschäftige. Ich habe erlebt, wie ein 1.000 Euro teures Modell nach nur zwei Jahren von einem 300-Euro-Saugroboter an die Wand gespielt wurde. Denn im Bereich Robotik entwickeln sich die Technologien derzeit in einem unglaublichen Tempo weiter – und das ist bei Mährobotern nicht anders.
Ich kann mir also einem Mähroboter von Stihl oder Husqvarna anschaffen, der zwischen 1.300 und 3.000 Euro kostet. Kauf, Reparatur, Ersteinrichtung – alles muss im Regelfall über einen Fachhändler laufen. Jede Art von Zubehör wird in Gold aufgewogen. Nach ein paar Jahren sind die Mähroboter dann technologisch veraltet. Aber wer tauscht schon nach vier oder fünf Jahren einen Mähroboter aus, in den er mehrere tausend Euro investiert hat?
Meinen Worx Landroid M500 habe ich dagegen im Rahmen einer Sonderaktion für rund 570 Euro erworben. Wer regelmäßig nach entsprechenden Deals Ausschau hält, bekommt unter Umständen sogar noch die passende Garage umsonst dazu. Der Witz an der Sache: Der Landroid M500 steht seinen Konkurrenten, die zum Teil das Drei- bis Vierfache kosten, in nichts nach. Im Gegenteil.
Anders als die meisten anderen Mähroboter ist der Worx Landroid nämlich modular aufgebaut. Über Schnittstellen kann er unter anderem um ein Anti-Kollisionssystem, einen virtuellen Zaun oder ein GPS-Modul zur Ortung erweitert werden. Je nach Bedarf. Bei uns ist beispielsweise das Anti-Kollisionssystem mit Ultraschall-Sensoren überflüssig, dafür haben wir zwei Bäume im Rasen mit dem Off Limits-Modul (virtueller Zaun) abgegrenzt.
Das eigentliche Highlight ist allerdings die Cut-to-Edge-Funktion. Während Mähroboter ihr Mähwerk in der Regel in der Mitte haben, ist es beim M500 seitlich versetzt. Dadurch kann der Landroid bis ganz an die Rasenkante mähen. Andere Modelle verfügen auf dem Papier zwar ebenfalls über eine “Kantenschnitt-Funktion”, lassen technisch bedingt aber stets ein paar Zentimeter stehen, die händisch nachgemäht werden müssen.
Natürlich hat der Worx Landroid auch eine App und erhält mehrmals im Jahr Over-the-Air-Updates, die kleinere Fehler beheben und die Mähleistung kontinuierlich verbessern.
Ich für meinen Teil hatte bislang keinerlei Probleme mit dem Landroid, der – einmal sauber eingerichtet – bei uns Tag für Tag zuverlässig seine Bahnen zieht. Um ein sauberes Schnittbild zu haben, tausche ich alle drei Monate die Klingen aus, die man online für ein paar Euro pro Set beziehen kann. Der zeitliche Aufwand für den Klingenwechsel (inklusive Reinigung des Unterbodens) beläuft sich auf fünf Minuten. Ansonsten ist der Landroid wartungsfrei. Dinge wie der Winterservice – eine Art jährliche Inspektion für den Mähroboter – sind aus meiner Sicht überflüssig.
Seit ich den Worx Landroid M500 habe, werden mir von Freunden und Bekannten immer wieder (dieselben) Fragen zum Thema Mähroboter gestellt. Diese habe ich für euch gesammelt und nachfolgend beantwortet:
Tatsächlich liest man immer wieder in der Zeitung, dass ein Igel von einem Mähroboter verletzt wurde. Das Problem ist an dieser Stelle aber nicht der Mähroboter, sondern der Mensch. In der Anleitung eines jeden Mähroboters steht klar und deutlich, dass man diesen weder nachts noch in der Dämmerung fahren lassen soll, da ansonsten nachaktive Tiere zu Schaden kommen können. Da dieser Hinweis jedoch gerne ignoriert wird, hat beispielsweise Worx in der Landroid-App eine “Schütze die Igel”-Funktion integriert, die verhindert, dass der Mähroboter nachts fährt.
Was Wildbienen und andere Insekten betrifft, so gilt es im Garten Ausgleichsflächen und Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. In unserem Fall sind das mehrere Insektenhotels sowie eine Vielzahl von Beeten und anderen Flächen mit bienenfreundlichen Stauden und Pflanzen.
Nein. Ich würde sogar davon abraten, einen Installationsservice in Anspruch zu nehmen. Man kann den Begrenzungsdraht problemlos selbst verlegen. Gerade wenn es darum geht, den perfekten Abstand vom Rand zu finden, damit der Landroid auch tatsächlich alles abmäht, muss man diesen ein paar Mal fahren lassen und etwas rumexperimentieren. So viel Zeit kann und wird sich ein externer Dienstleister, der dafür im Regelfall eine Pauschale bekommt, nicht nehmen.
Nein. Den Begrenzungsdraht unterirdisch zu verlegen, ist nicht nur aufwendiger, sondern bringt auch keinerlei Vorteile. Im Gegenteil. Wenn man später an einer Stelle nachjustieren muss, muss man erst mal alles aufgraben und die Grasnarbe zerstören.
Für das Verlegen von rund 100 Metern Draht haben wir übrigens knapp zwei Stunden gebraucht – und nach zwei Wochen war der an der Oberfläche verlegte Begrenzungsdraht dann vollständig “unsichtbar”.
Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. In den allermeisten Hausgärten kommen Mähroboter tatsächlich problemlos zurecht. Anders sieht die Sache aus, wenn ein Garten enorme Böschungen oder Unebenheiten aufweist. Hier kann es dann durchaus sinnvoll (und notwendig) sein, zuerst die Unebenheiten auszugleichen, bevor der Mähroboter die Arbeit aufnimmt.
Man sollte sich immer darüber im Klaren sein, dass Mähroboter im Grundsatz für Rasenflächen und nicht für Felder konzipiert sind. Es gibt inzwischen zwar durchaus “Offroad-fähige” Mähroboter, diese kosten dann aber schnell mehrere tausend Euro und sind auch nicht für den Einsatz im Privatbereich gedacht.
Grundsätzlich gilt: Ein Mähroboter sollte täglich fahren. Das ist der Sinn der Sache. Wenn möglich am Morgen oder frühen Abend, nicht in der prallen Mittagssonne. Beim Worx Landroid kann man den Zeitplan entweder selbst festlegen oder den Algorithmus die Planung übernehmen lassen.
Was die Schnitthöhe angeht, sind drei Zentimeter im Frühjahr und Herbst optimal, im Sommer sollten es nicht weniger als vier Zentimeter sein. Das hängt natürlich auch davon ab, was für Grassorten man eingesät hat und ob man zusätzlich düngt/regelmäßig wässert.
Übrigens: Wenn man nach zwei Wochen aus dem Urlaub zurückkommt und den Mähroboter in dieser Zeit nicht hat fahren lassen, sollte man zuerst mit einem herkömmlichen Rasenmäher mähen. Der Versuch, einen Mähroboter durch 15 Zentimeter hohes (womöglich noch feuchtes) Gras zu schicken, wird von wenig Erfolg gekrönt sein.
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