123 GUSTOrazzo „Gerade in einer Zeit, in welcher strengere Regeln für Weinwerbung diskutiert werden, möchten wir den Fokus unserer Kommunikation auf die Bedeutung der Weinkultur richten. Vor dem Hintergrund des Erhalts der Kulturlandschaften entscheiden wir uns also bewusst dafür, unsere Weinberge und damit das kulturelle Erbe der Weinwelt in den Fokus zu stellen“, erklärt Steffen Christmann, Präsident des VDP und selbst Winzer zur Initiative in der Pfalz. Die neue Herkunfts-Kampagne knüpft an die Kampagne im vergangenen Jahr „Was zählt, ist Persönlichkeit im Glas“ an. Die Fortsetzung unterstreicht, dass es zur Erzeugung von Wein beides braucht: Einerseits die Winzerinnen und Winzer, die sich um die Bewirtschaftung der Weinberge kümmern, Landschaftspflege betreiben und ein Jahr lang auf die Ernte hinarbeiten. Andererseits aber auch die Umgebung, in der sie wachsen und damit die Lage, den Boden, die natürlichen Bedingungen wie Wind, Sonne und Regen, die das Kulturprodukt ausmachen. Denn: Ohne Persönlichkeit, ohne Herkunft wäre Wein ein wohl nichtssagendes, gleichsam uniform schmeckendes Getränk. Letztlich ist es ja die Handarbeit vieler Winzerinnen und Winzer, die zur Landschaftspflege beitragen und den Erhalt der Kulturlandschaft erst möglich machen. Nur dank ihres Einsatzes sehen die Steilhänge am Mittelrhein sowie die Felsengärten in Württemberg so aus, wie man sie kennt. All das macht sichtbar, was den Unterschied zwischen dem respektvollen Genuss eines Kulturprodukts wie Wein und dem bloßen Konsum von Alkohol ausmacht. Deshalb ist es (nicht nur dem VDP) wichtig, Wein als Kulturgut zu schützen. Ein Werbeverbot, wie es derzeit in der EU diskutiert wird, würde die Weinbranche neben dem Klimawandel und der zunehmend industrialisierten Wertschöpfung von Wein vor weitere Herausforderungen stellen.
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