18 GUSTOrazzo Heiße Sache auf kalten Spulen Die März-Ausgabe des Magazins „test“ der Stiftung Warentest widmete sich dem Titelthema Kochen und hat Kochfelder und Töpfe auf Herz und Nieren geprüft. Während bei den Kochfeldern – durch die Bank schnitten alle mit einem „gut“ ab - die Low-Budget-Variante von Ikea (269 EUR) mit dem teuersten Modell (Miele für 1.050 EUR) mithalten kann, setzte sich bei den Topfsets eines der teuersten (Fissler) im Ranking durch. Kochen mit Induktionstechnik funktioniert schnell und gut. Allerdings verteilt sie nicht immer die Wärme gleichmäßig im Topf. Das ergab die Untersuchung der Stiftung Warentest von 14 Induktionskochfeldern, davon fünf mit einem eingebauten Dunstabzug. Die sogenannte Downdraft-Technik zieht den Kochdunst nach unten ab. Zwei Geräte im Test saugten sogar besser als viele Dunstabzugshauben über dem Herd. Schnell & energiesparend Mit Induktion kochen heißt vor allen Dingen schnell kochen. Die Spulen unter der Glasoberfläche erzeugen Magnetfelder, die im Topfboden Wirbelströme verursachen. Der Topf heizt sich auf und gibt die Wärme an den Inhalt weiter. Das ist nicht nur energiesparender, sondern funktioniert auch schneller als Wärmestrahlung oder Gas. Im Labor erhitzten alle Kochfelder anderthalb Liter Wasser in rund sechs Minuten auf 90 Grad, mit Booster brauchte das Schnellste sogar nur rund drei Minuten. Doch auch langsames Schmelzen von Schokolade funktionierte auf niedrigster Stufe problemlos. Allerdings verteilten die Magnetspulen die Wärme nicht gleichmäßig, vor allem die parallel angeordneten ovalen Spulen erwärmten die Kochfläche nicht vollständig. Alle klassischen Induktionskochfelder schnitten in einem außergewöhnlich engen Ranking mit „gut“ ab, ein Trio der BSH indes machte am Ende mit einer glatten 2,0 den Testsieg unter sich aus: Die sich sehr ähnlichen Modelle von Bosch (PIF645BB1E), Siemens (EH645BFB1E) und Constructa (CA724255) konnten die „test“-Tester am meisten überzeugen Kochfelder mit eingebautem Dunstabzug sind wesentlich teurer. Die Modelle im Test kosten 1.280 Euro (Elica) bis 3.450 Euro (Miele KMDA 7476 FR). Bei ihnen sitzt die Abzugstechnik nicht über, sondern unter dem Herd. Das eröffnet für den Küchenbau ganz neue Möglichkeiten. Der Kochwrasen wird vom Topf weg nach unten abgezogen, daher der englische Name Downdraft. Einige Prüflinge machten das sogar besser als die klassischen Hauben über dem Herd. Am besten saugten die Modelle von Siemens (EX 877LX67E) und Bora (Pure Pura) den Dunst nach unten und filterten das Fett raus. Kochtöpfe: Der Preis ist nicht entscheidend Und bei den Kochtöpfen? Zwar ist eines der teuersten Topfsets im Test (Fissler für 530 EUR) das Beste. Doch gute Sets gibt es auch für weniger als 100 EUR. Zu diesem Ergebnis kommt die StiWa bei ihrer Untersuchung von 17 Edelstahl-Topfsets u.a. von Rösle, Fissler, WMF, Ikea und Tchibo. Die Preise liegen zwischen 50 und 530 Euro. Fast alle Sets bestehen aus vier bis fünf Töpfen, darunter eine Stielkasserolle. Das Fazit: Diemeisten Töpfe heizen gut auf, halten beim Kochen dicht, lassen sich gut ausgießen und reinigen. Am Preis allein sollten Koch-Fans ihre Kaufentscheidung allerdings nicht ausrichten. Der Testsieger „Fissler Original-Profi Collection“, dessen Töpfe am Boden mit die beste Temperaturverteilung haben, kostet genauso viel wie Schlusslicht Le Creuset mit der schlechtesten Temperaturverteilung. Noch mehr Informationen zum Kochen mit Induktion mit und ohne eingebautem Dunstabzug sowie die ausführlichen Testergebnisse auch zu den Topfsets sind online unter www.test.de/kochfelder bzw www.test.de/topf abrufbar.
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