eMagazin GUSTOrazzo Winter 2022/23

117 GUSTOrazzo kraftvollen Rebe mit hoher Widerstandsfähigkeit und einer klassischen Kulturrebe macht den Cabernet Blanc einzigartig. Sie ist – wie die anderen Zukunftsrebsorten auch – aus sich heraus robust gegen die Launen der Natur. Das spart im Weinberg viele Traktorfahrten und damit CO2. Folge: Der Boden wird weniger verdichtet, wodurch er fruchtbar und lebendig bleibt. Auch eine weitere umwelt- wie klimafreundliche Rotweinrebe, der Satin Noir, gedeiht bereits prächtig und wird den Wilhelmshof-Rebsortenspiegel in der Zukunft bereichern. Nachhaltigkeit ist imWilhelmshof seit Jahrzehnten gelebte Realität. Im Jahr 2015 legte Familie Roth-Ochocki den ersten Nachhaltigkeitsbericht nach den strengen Global Reporting Initiative 4 Guidelines (GRI-4) vor. Mit der Entsprechens-Erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex hat das Siebeldinger Top-Weingut als erstes deutsches Weingut überhaupt sein Bemühen um Nachhaltigkeit öffentlich dokumentiert und transparent gemacht. Bereits in den 1980er Jahren wurde auf dem Wilhelmshof mit robusteren Rebsorten experimentiert, der klimafreundliche Weinbau in der nächsten Generation konsequent weiterentwickelt. GUSTOrazzo Chefredakteur Matthias M. Machan, selbst dem Weinbau als Journalist und Mitglied zahlreicher Jurys seit drei Jahrzehnten verbunden, unterhielt sich mit Barbara Roth über die Zukunft des Weinbaus. Mal angenommen, ich hätte zehn Jahre nichts über den Weinbau gelesen und gehört. Was sind die größten Veränderungen in der letzten Dekade? Im Weinberg haben wir uns voll und ganz auf die biologische Bewirtschaftung fokussiert. Auslöser waren damals für meinen Vater Herbert Roth die Thesen über die Grenzen des Wachstums des „Club of Rome“. Wir waren zuerst nachhaltigkeitsgetrieben, sind dann sukzessive in die Bio-Bewirtschaftung eingestiegen. Das geht nicht Winzerin Barbara Roth bei der Ernte.

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