3 GUSTOrazzo weil das Weihnachtszimmer ausschließlich mit Kerzen erleuchtet war. Was für ein unvergleichlicher Lichterglanz. Aufregung. Hoffnung. Geborgenheit. Weihnachten, so viel ist sicher, war (und ist) Aufregung, Hoffnung und Geborgenheit. Echte Familientradition voller Rituale und Bräuche. Manchmal kitschig, manchmal allzu bemüht und konstruiert, aber immer wieder schön. Mit viel Zauber und (frommen) Wünschen. Ich liebe die Weihnachtszeit, um mit netten Menschen - Familie, Freunde, Nachbarn – ganz entschleunigt ein paar Stunden am Weihnachtsbaum und in der Küche miteinander zu verbringen. Warmer Kerzenschein, dekorative Weihnachtskränze, der Duft nach Zimt und Vanille, Glühweingewürz und Gänsebraten: Weihnachten bleibt trotz all der Widrigkeiten anno 2023 auch ein Fest für alle Sinne. Und, das ist geblieben, mit reichlich Live-Musik, die das Haus flutet. Jede Menge „Zutaten“ für das Fest der Feste finden Sie auch in dieser Ausgabe von GUSTOrazzo. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine wunderbare Zeit. Herzlichst, Ihr Matthias M. Machan Chefredakteur GUSTOrazzo Es gibt ja nicht wenige, die den Herbst und sogar den November lieben. Die das Sonnenlicht gegen das Kerzenlicht, den Morgentau auf frischem Grün gegen das Prasseln des Regens auf Herbstlaub und Schirm eintauschen und geradezu feiern - um sich dann auf Wochen in ihre vier Wände zurückziehen. Ich gehöre nicht dazu. Insbesondere nach diesem unaufhörlichem November-Nass und Einheitsgrau. Ganzjährig Mai – das wäre so mein Wunschkonzert. Mit einer Ausnahme: die Advents- und Weihnachtszeit. Die möchte ich seit frühesten Kindheitstagen nicht mehr missen. Duftet doch keine Zeit so nach Zuhause, Zuversicht und Zufriedenheit wie der Advent. Wichtig für Leib und Seele. Gerade in so lausigen Zeiten wie derzeit. In Kindertagen begann die Vorfreude spätestens Mitte November. Der Wunschzettel wurde geschrieben, mit meiner Schwester ein musikalisches Weihnachtsprogramm auf die Beine gestellt und mit großem Ehrgeiz geprobt. Das hat uns geprägt, beide haben wir daraus einen Beruf gemacht. Was haben wir in Kindertagen dem 24. Dezember, der Adventskalender war unser liebster Begleiter, förmlich entgegengefiebert. Und dann war der da, der große Tag. Es lag damals, vermutlich spielt mir da die Erinnerung an die 1970er Jahre einen Streich, immer Schnee und im Bergischen Land auch recht viel. Mit dem 24. Dezember wurde das Wohnzimmer zur Sperrzone, die Glasscheibe ins Weihnachtszimmer mit einer Decke blickdicht abgehangen. Selbst die Großeltern und Patentanten mussten vor der Tür warten bis es 18 Uhr wurde und ein Glöckchen Einlass gewährte. Das Herz klopfte, die Wangen glühten. Letztere vermutlich auch, Das Herz klopfte, die Wangen glühten … Matthias M Machan
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