Kaffee+ 2023 Ausgabe Winter

10 Ka ee + „In der Einfachheit liegt die Schönheit“ Wir wollen über Kaffee sprechen, doch zunächst gibt es warmes, gefiltertes Wasser. „In der Ayurveda Gesundheitslehre hat das Trinken von warmem Wasser einen hohen Stellenwert. Ich filtere und mineralisiere das Wasser vor dem Trinken“, klärt mich Nikoleta Spyrou auf. Die 41-jährige Gastgeberin mit griechischen Wurzeln führt in Haan bei Düsseldorf seit 13 Jahren das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Fine Dining-Restaurant „Essensart“ mit einer spannenden internationalen, saisonalen Kreativ-Küche mit erkennbarem Bezug zur Region. Wie begleitet Dich Kaffee durch den Tag? Wie Du gerade sicher bemerkt hast, begleitet mich vor allem warmes Wasser durch den Tag. Kaffee genieße ich dann als meine besondere Auszeit vom mitunter hektischen Alltag in der Gastronomie … … und dann darf es dann ein Cappuccino oder Latte macchiato sein? Für mich liegt in der Einfachheit die Schönheit, auch beim Kaffee-Genuss. Wer genug hat, von der immer gleichen Kaffee-Routine, kann ja mal mit einem griechischen Mokka Abwechslung in seinen Kaffee-Alltag bringen. Dieses traditionelle Getränk hat einen reichen, erdigen Geschmack und eine einzigartige Zubereitungsweise. Für mich ist der Genuss einer Tasse griechischen Kaffees mehr als nur ein schmackhaftes Vergnügen: Es ist die Gelegenheit, einer jahrhundertealten Tradition meiner Vorfahren zu begegnen. Was genau zeichnet einen griechischen Mokka aus? Charakteristisch für ihn ist die traditionelle Zubereitung, bei der fein gemahlene Kaffeebohnen mit Wasser und, falls gewünscht, Zucker in einer kleinen Kanne gekocht werden. Seine Ursprünge hat der griechische Kaffee in der Türkei. Der Unterschied zwischen den beiden Kaffeearten liegt in der Zubereitung. Während türkischer Kaffee mehrmals aufgekocht wird, wird griechischer Kaffee nur ein- bis zweimal aufgekocht und hat dadurch einen etwas milderen Geschmack. Und was passiert mit dem Bodensatz? Wer griechischen Kaffee trinken möchte, sollte dabei nicht hetzen. In Griechenland ist das Kaffeetrinken beinahe eine Kunstform. Sobald der Kaffee serviert wird, sollte man sich erst einmal Zeit nehmen, um sich niederzulassen. Beim Trinken ist es üblich, den Kaffee langsam zu schlürfen, um das volle Aroma des Getränks zu erleben. Vorsichtig muss man bei den letzten Schlucken sein, da man sonst den Kaffeesatz in den Mund bekommt. Daher am Ende eher kleinere Schlucke trinken. (Das Haaner Restaurant „Essensart“ stellen wir in unserem Genuss-Magazin GUSTOrazzo Ende November in einer Reportage mit zahlreichen Rezepten aus der Kreativ-Küche ausführlich vor.) Anfang Oktober feierte Nikoleta Spyrou zusammen mit ihren Gästen das 13-jährige Bestehen des Restaurants unter ihrer Ägide.

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