Kaffee+ 2023 Ausgabe Winter

100 Ka ee + Wissensvermittlung auf Augenhöhe Ein weiteres Ziel des gemeinsamen Projekts ist der wechselseitige Wissenstransfer. Miele, reNature und Flowins wollen das ökologisch wertvolle Zusammenspiel von Boden- und Kaffeequalität aufzeigen und dieses lokalen Kaffeeproduzenten vermitteln. Dazu wird Flowins sein umfangreiches Netzwerk von Erzeugern nutzen, um das Bewusstsein für regenerative Praktiken in der Gemeinschaft zu schärfen und dieses in der gesamten Region umzusetzen. Mit dem gewonnenen Wissen über regenerativen agroforstlichen Kaffeeanbau – von der Umsetzung über die Betriebsführung bis hin zur Vermarktung – entsteht in der lokalen Gemeinschaft zudem eine wichtige Grundlage für künftige Generationen. Wichtiger Beitrag zur CO2-Reduktion Das Projekt birgt einen weiteren Vorteil: Aktuell erwirbt Miele zur Kompensation von unvermeidbaren CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 eine bestimmte Anzahl von CO2-Zertifikaten auf dem freien Markt. Durch das ökologische Engagement in Brasilien wird Miele langfristig immer weniger Zertifikate dort kaufen müssen, sondern diese aus eigener Kraft generieren können. Die regenerative Landwirtschaft Die regenerative Landwirtschaft ist ein System von Prinzipien und landwirtschaftlichen Praktiken, bei denen der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit und die Regeneration der Ökosysteme höchste Priorität hat. Sie betrachtet natürliche Systeme in ihrer Ganzheit und in ihrer Komplexität. Ihre Praktiken erfolgen in Kooperation mit der Natur. Des Weiteren befähigt sie Landwirte, wieder selbstständig Beobachtungen und Analysen durchzuführen, und ermöglicht somit die Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Um seine Ziele im Rahmen des regenerativen Übergangs zu erreichen, stützt sich das Projekt auf sechs Säulen: • Bodenqualität und -fruchtbarkeit (Verbesserung der organischen Bodensubstanz, der Makro-/Mikronährstoffe und biologischen Qualität des Bodens sowie Steigerung der Produktivität durch den Aufbau gesünderer, fruchtbarerer Böden zur Unterstützung eines produktiven und widerstandsfähigen Ökosystems) • Biodiversität (Erhöhung der Vielfalt von Flora und Fauna, besseres Gleichgewicht im Ökosystem, erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten) • Wasser (verbesserter Zugang zu Wasser, Schutz wasserbezogener Ökosysteme) • Wirtschaftliche Auswirkungen (Auswirkungen auf Rentabilität, Produktivität, Abschwächung/Anpassung an den Klimawandel, Diversifizierung, Beschäftigung) • Soziale Auswirkungen (verbesserte Arbeitsbedingungen) • Kohlenstoffbindung (Reduzierung von CO2- und Treibhausgasemissionen, organischer Kohlenstoff im Boden) Ka eesetzlinge vor dem Einpfl anzen auf der Farm. Ein Traktor bei der Arbeit auf der Plantage im Bundestaat Minas Gerais.

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