Kaffee+ 2023 Ausgabe Winter

3 Ka ee+ Das Frühstück beginnt mit Popcorn und Nougat. Und ein wenig Rum. Ungesund? Nicht, wenn es sich um einen Espresso von Schamong, der ältesten Rösterei Kölns handelt. Ein voluminöses Statement aus Ecuador. Kein Mainstream-Espresso, vielmehr ein 100-%tiges Robusta Monument. Muss zwischendurch mal sein, einfach herrlich. Wie auch der „Oldschool“-Robusta aus Münsters Kult-Rösterei Roestbar. Viel Körper, viel Koffein, viel Geschmack! Dieser Kaffee ist eine Wucht, im wahrsten Sinne des Wortes. Genauso begeistert bin derzeit von einem fruchtigen Start in den Tag mit Aprikose, Mango und roten Beeren. „Fruchtbrumme“ nennt sich dieser reine äthiopische Arabica aus Carles Kaffeerösterei in Kaarst bei Düsseldorf. Ein betont fruchtiges Zusammenspiel mit floralen Aromen und einem Hauch Karamell. Und wenn wir beruflich in Berlin zu tun haben, lockt uns noch vor dem Einchecken ins Hotel der Espresso von „The Barm“ im legendären ehemaligen Cafe Kranzler direkt am Kurfürstendamm. Mal darf es ein „La Esperanza“ mit seinen Noten von Schokolade, Pflaume und herrlicher Vanille sein, mal kickt uns ein „Himalaya Pineapple“ mit seinen lebhaften Anklängen an Ananas und Aprikose. Ein Gedicht in der Tasse! Ein Gedicht in der Tasse Das hat natürlich seinen Preis. In der Spezialitäten-Liga kostet ein Kilo Kaffee eher 40,- denn 30,- Euro. Auf eine einzelne Tasse heruntergerechnet dennoch ein eher kleiner Betrag, bei dem die Genussrechnung sofort aufgeht. Aber auch bei den Großröstern lassen sich immer mal wieder Entdeckungen machen, etwa mit dem „Privat Kaffee Sambia Limited“, ein hochwertiger Arabica mit fruchtigen Nuancen von Mandarine und einer leichten Honignote. Interessiert mich nicht die Bohne? Das war gestern. Kaffee ist für die meisten von uns ein echtes Lebenselixier. Ausgestattet mit einer Philosophie wie bei einem guten Wein. Auch hier kommt es auf den Anbau und das Anbaugebiet, das Klima, mitunter sogar das Mikroklima, die Erntemethode und dann natürlich vor allem auf die richtige Röstung und Zubereitung an. Apropos Zubereitung: Mit einem Kaffee-Vollautomaten oder Siebträger der neusten Generation sind Sie auf der richtigen Seite. Schön auch, dass es inzwischen Genuss-Verstärker mit zwei Bohnenbehältern und zwei Mahlwerken gibt – morgens dann ein kräftiger, schokoladiger Espresso, nachmittags kommen eher die Bohnen mit den Frucht-Aromen ins Spiel. Was für eine herrliche Abwechslung. Höchste Zeit also, die Sinne für die braunen Bohnen zu schärfen und zu verstehen, was einen wirklich guten Kaffee ausmacht. Dabei soll Ihnen diese Ausgabe von KAFFEE+, übrigens bereits im 9. Jahrgang, helfen. Popcorn, Nougat, Ananas & Aprikose: Ein echtes Lebenselexier … Genießen Sie Ihre Kaffee-Auszeit, herzlichst Matthias M. Machan Chefredakteur KAFFEE+

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