Kaffee+ 2023 Ausgabe Winter

99 Ka ee + „Wussten Sie, dass uns der Kaffee bis 2050 ausgehen könnte, wenn wir ihn weiterhin in Monokulturen anbauen? Durch den Anbau von regenerativem Kaffee verbessern wir die Bodenqualität, Artenvielfalt und den Kohlenstoffkreislauf und damit auch die Einkünfte und Lebensgrundlage der Bauern. Mit der Partnerschaft zwischen reNature und Miele werden wir die Zukunft des Kaffees gänzlich umgestalten“, sagt Felipe Villela, CIO bei reNature. „Als Team haben wir auf der Flowins-Farm erfolgreich ein wunderbares Design mit regenerativen und syntropischen Prinzipien umgesetzt. Die Modellfarm wird als Standort für Schulungen dienen, um Landwirten in der Region Wissen und Werkzeuge zu vermitteln, die sie benötigen, um regenerative Praktiken auf ihren Feldern anzuwenden. Die Lernplattform in Verbindung mit dem riesigen Netzwerk von Flowins ist die perfekte Basis, um Wissen zu teilen und Wirkung zu erzielen“, sagt Emily Franklin, Senior Project Manager bei reNature. Skalierung der regenerativen Kaffeeproduktion Das Flowins-Team arbeitet mit reNature zusammen, um reproduzierbare Verfahren für den Kaffeeanbau zu schaffen, die nicht nur Mikrobiota des Bodens erhalten, sondern auch eine zuverlässige Einkommensquelle für die Menschen vor Ort darstellen. Nach der Pilotphase regenerativer Anbaupraktiken sollen die Ergebnisse auf eine Modellschule übertragen werden, um möglichst viele Produktionspartner in der Region einzubeziehen. Die Flowins-Farm umfasst in Summe eine Fläche von 80 Hektar, davon sind rund die Hälfte Kaffeeplantagen. Die gesamte Flowins-Gemeinschaft im Osten Brasiliens ist deutlich größer: Sie erstreckt sich über rund 5.900 Hektar, davon 2.800 für den Kaffeeanbau. Insgesamt könnten dort mehr als 5.000 Tonnen Rohkaffee produziert werden, das entspricht rund 84.000 Kaffeesäcken à 60 Kilogramm, was wiederum dem Jahresverbrauch von rund einer Million Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland entspricht (Annahme: 5,4 Kilogramm pro Kopf). „Unsere strategische Überlegung ist, unseren Kundinnen und Kunden künftig Kaffee anzubieten, der größtenteils aus eigener Erzeugung stammt und zugleich unseren strengen Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien entspricht“, sagt Dirk Schübel, Leiter des Bereichs Zubehör und Verbrauchsgüter bei Miele. Bereits heute bezieht Miele über seinen Lieferanten Vollmer Kaffee, der sowohl das Fairtrade- als auch das Bio-Siegel trägt. „Wir wollen mit dem Projekt wirtschaftlichen und ökologischen Kaffeeanbau verknüpfen mit klaren Perspektiven für die Menschen vor Ort“, sagt Rebecca Steinhage, Mitglied der Miele- Geschäftsleitung und dort u.a. verantwortlich für Nachhaltigkeit.

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