Ob Kabel- oder Akkusauger, beide haben ihre Fans, für beide Geräte-Gattungen gibt es gut nachvollziehbare Pros und Contras. Die einen schwören auf die Gründlichkeit der ans Kabel gebundenen Staubsauger, die anderen genießen die grenzenlose, unkomplizierte und zumeist stylische Variante der Bodenpflege.
Auch die strengen „test“-Tester der Stiftung Warentest hatten bis vor kurzem einen klaren Favoriten: Auf die Schlittensauger ließen die Redakteure nicht kommen. Wir erinnern uns lebhaft an einen „Glaubenskrieg“ zwischen der StiWa und der Industrie. Der Absatz von Akku-Handstaubsauger geht seit Jahren durch die Decke, kaum einer mag mehr auf die kabellosen Hausfreunde verzichten, die dem Schmutz flexibel auf die Pelle rücken. Im krassen Widerspruch dazu standen in schöner Regelmäßigkeit die „test“-Urteile der Stiftung Warentest, die diese Boom-Kategorie bei ihrer Kernkompetenz immer wieder regelrecht abstrafte.
Das eher vernichtende Urteil beim großen „test“-Test im Sommer 2019: „Leider sind die Geräte immer noch nicht ausgereift. Deshalb können in der Saugleistung nur zwei mit den klassischen Bodenstaubsaugern mithalten.“ Immerhin, denn in den zwei Jahren zuvor wurde die Boom-Kategorie Akku-Staubsauger von den „test“-Testern regelrecht versenkt. Im Jahr 2017 schnitten zwei Akku Staubsauger mit „ausreichend“ ab, sechs waren „mangelhaft“. 2018 kam es dann noch schlimmer: Der Test von zehn Akku Staubsaugern geriet zum kollektiven Desaster. Die meisten der geprüften Akku Handstaubsauger ließen nicht nur jede Menge Dreck im Teppichboden zurück. Einige verpesteten die Raumluft zudem mit Feinstaub und machten so richtig Krach. Die Konsequenz: Acht der zehn Modelle im StiWa-Test reinigten nur „mangelhaft“.
Vorbei! Ein sauberer Teppich ist jetzt keine Frage mehr von Kabel oder Akku: Im letzten Staubsauger-Test der StiWa aus dem Februar 2021 müssen erstmals einige Akkustaubsauger den Vergleich mit kabelgebundenen Modellen nicht mehr scheuen. Mehr noch: Ein Modell mit Akku (Bosch BSS81POW1) saugt sogar am besten. Als einziger im Test saugt das Bosch-Modell „sehr gut“, übertrumpft auf Teppichen sogar die meisten Bodenstaubsauger.
Der Akku-Handstaubsauger von Bosch überzeugte die Tester mit seiner guten Saugleistung und sehr guter Haltbarkeit. Besonders bei der Faseraufnahme von Teppichböden und Polstern kann der „Unlimited ProPower“ glänzen: Als einziges Gerät im Test hat er in beiden Punkten die Bewertung „sehr gut“ erhalten. Fünf der 14 getesteten Akkustaubsauger erhielten die Note „gut“. Beide Testsieger sind laut Tester in puncto Saugleistung auf einer Stufe mit kabelgebundenen Staubsaugern und müssen den Vergleich mit diesen nicht scheuen
Doch nicht alle Akkusauger sind eine gute Wahl: Nur zwei (neben Bosch der V11 SV17 von Dyson) von elf der neu getesteten Geräte schneiden insgesamt gut ab. Viele saugen schlecht oder pusten reichlich eingesaugten Staub wieder heraus. Vier Modelle sind nur ausreichend, zwei (Hoover HF522NPW und Rowenta RH9172WO) gar mangelhaft.
Mit Kabel gibt es gute Staubsauger ab rund 150 Euro, mit Akku erst ab 380 Euro. Und für einen Großputz oder in großen Wohnungen reichen die Akkus oft nicht: Bei voller Leistung machen die Guten auf Teppich laut StiWa schon nach 12 bis 16 Minuten schlapp. Wie gut, dass es inzwischen auch den Trend zum Zweit-Akku gibt.
Ihre Stärken spielen Akkusauger auf Treppen aus, da sie leichter und wendiger sind. Auch mit Tierhaaren kommen sie dank rotierender Bürsten oft besser klar als Bodenstaubsauger. Und nicht nur das fehlende Kabel macht sie flexibler: Die meisten Modelle lassen sich auch zu einem Kleinsauger umbauen.
Übrigens: Der Bodenstaubsauger von Bosch aus der Serie 6 BGC41X36 ist Testsieger in der Kategorie Bodenstaubsauger ohne Beutel – ebenfalls mit der Gesamtnote „gut“. Der BGC41X36 punktet in der Saugleistung, insbesondere wenn es um das Saugen auf Hartböden geht. Er ist somit der saugstärkste beutellose Staubsauger im Test. Fazit: Sieg für die Akkusauger, Doppelsieg für Bosch!
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