In Stuttgart wurde jetzt der „Zukunftspreis Handel Baden Würrtemberg“ verliehen. Hinter einem Edeka Supermarkt aus Heilbronn und einer Buchhandlung in Singen ging der 3. Preis an Euronics XXL in Tettnang. Überreicht wurden die Preise von Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid MdL sowie von Peter Schneider MdL (Sparkassenverband Baden-Württemberg) und Horst Lenk (Handelsverband Baden-Württemberg) im Rahmen des Handelsforums in Stuttgart.
Richtige Ware, richtiger Zeitpunkt, richtiger Preis
Die Auszeichnung für Euronics XXL in Tettnang kommt nicht von ungefähr. Neben dem eigentlichen Fachmarkt betreibt das Unternehmen einen eigenen Webshop. Um die Strategie und Ausrichtung von Euronics XXL kümmern sich permanent fünf Mitarbeiter mit nur einem Ziel: Richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Preis. Im Ladengeschäft wird für die Kunden auf Wohlfühlatmosphäre großer Wert gelegt: Das Einkaufserlebnis, die kompetente Beratung aber auch das Vorführen der Produkte stehen im Fokus. So können Kunden im „Wäschecenter“ die Funktion von Waschmaschinen und Trocknern live erleben, eine Showküche setzt die entsprechenden Geräte in Szene. Zugleich erhalten Kunden hier passende Kochrezepte. Ein weiteres Highlight bei Euronics XXL sind Installationen, anhand derer sich Kunden über Möglichkeiten des „vernetzten Wohnens“ informieren können.
Vorteil: hochmotivierte Mitarbeiter
Die über 200 gut ausgebildeten und hochmotivierten Mitarbeiter, davon allein 41 Azubis, bezeichnet der Geschäftsführer von Euronics XXL Tettnang, Daniel Kirberg, als wichtigsten Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern. Dank einer flachen Führungsstruktur haben die Mitarbeiter hohe Eigenverantwortung und Gestaltungsspielraum. Gemeinsame Kochaktionen, attraktive Provisionierung und Tantiemen, ständige Weiterbildungsmöglichkeiten und das Mitwirken an den Werbevideos des Unternehmens schaffen eine enge Bindung der Belegschaft an „ihre“ Euronics XXL.
Wichtig ist dem Tettnanger Unternehmen der Aspekt der Nachhaltigkeit. So kann sich der Kunde umfassend über Fragen der Energieeffizienz informieren und auf Wunsch werden Vergleichsrechnungen, z. B. bezüglich Wasser- und Stromverbrauch bei Waschmaschinen, zur Verfügung gestellt. Der Jury fiel die Begründung zur Preisvergabe leicht: „In einem überaus harten Wettbewerbsumfeld überzeugt das Unternehmen durch eine moderne Multi-Channel-Strategie. Die Vorteile des stationären und des Online-Verkaufs werden hier sinnvoll kombiniert. Herausragend sind die Serviceleistungen für die Kunden vor Ort.“
Die drei mittelständischen Unternehmen auf der Gewinner-Seite haben die mit Handels- und Wirtschaftsexperten besetzte Jury durch ihre richtungsweisenden Konzepte und Strategien in den Bereichen „Klares Unternehmensprofil, konsequente Kundenorientierung und offene Mitarbeiterorientierung sowie nachhaltiges Handeln“ überzeugt. An ihrem jeweiligen Standort gelten die prämierten Geschäfte mit ihren engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern an der Spitze als beispielhaft für einen serviceorientierten, für die Zukunft gerüsteten Facheinzelhandel.
Von den Besten lernen
„Das Motto des Zukunftspreises Handel – Von den Besten lernen – zeigt den hohen Anspruch der Jury, die Leuchttürme der Branche auszuzeichnen“, sagte Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid. Dabei seien die Herausforderungen für den Fachhandel in den letzten Jahren nicht nur durch den Boom des Online-Handels weiter gewachsen. Auch der demografische Wandel und die sich ändernden Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft erforderten neue Konzepte und Ideen – wie zum Beispiel bei der Fachkräftesicherung oder der baulichen Gestaltung von Ladengeschäften.
„Das Land unterstützt die Händler bei der Bewältigung dieser Herausforderungen tatkräftig: Mit der Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, den zahlreichen Programme der L-Bank, der Bürgschaftsbank zur Unternehmensfinanzierung, der Förderung der Betriebsberatung und mit dem neuen Gesetz zur Förderung der Quartiersentwicklung. Wichtig sind dafür auch die Programme der städtebaulichen Erneuerung, die ganz erheblich zur Attraktivitätssteigerung der Innenstädte als Handelsstandorte beitragen“, so Schmid.
Die Jubiläums-Preisverleihung – der Preis wurde in diesem Jahr zum 10. Mal verliehen – ist der Höhepunkt des Handelsforums, das Sparkassenverband und Handelsverband in diesem Jahr bereits zum 25. Mal gemeinsam veranstalten. Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung mit über 260 Teilnehmern stand das aktuelle Thema „Vernetzt verkaufen – Überlebensstrategien des Facheinzelhandels im Onlinezeitalter“.
Gezielte Vernetzung
Die Preisträger des Zukunftspreises sind leuchtende Beispiele, die sich durch Flexibilität, Wandlungsfähigkeit sowie Innovationskraft und damit echte Zukunftsfähigkeit auszeichen. „Der größte Vorteil gegenüber dem Onlinewettbewerb ist und bleibt der persönliche Service, der Event-Charakter des Shoppings sowie die Möglichkeit, den Einkauf mit kulinarischen Genüssen und anderen Freizeitaktivitäten zu verbinden“, betonte Handelsverbands-Präsident Horst Lenk bei der Preisverleihung. Diese Stärken mit modernen digitalen Angeboten zu verbinden, sei die Herausforderung. Der Schlüssel zur Zukunft des Handels ist eine gezielte Vernetzung aller Vertriebskanäle.