Die Elektroindustrie bekommt die Auswirkungen der Corona-Pandemie zunehmend zu spüren. Das ergab eine Umfrage des ZVEI unter seinen Mitgliedsunternehmen. So gehen bei über der Hälfte der teilnehmenden Firmen (55%) bereits jetzt weniger Aufträge ein als vor Beginn der Krise. 26% berichten von einem Einbruch bei den Bestellungen. Die Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 14%. Diese Verluste binnen absehbarer Zeit komplett aufzuholen, halten nur 3% für realistisch. Der Rest erwartet, nur die Hälfte oder noch weniger in absehbarer Zeit wieder reinholen zu können.
Stillstand stufenweise aufheben
„Die Bundesregierung hat entschlossen gehandelt, um die akutesten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern. Aber wenn wir es nicht schaffen, schon bald den Stillstand von Wirtschaft und Gesellschaft stufenweise wieder aufzuheben, drohen erhebliche Konsequenzen für unsere Firmen“, kommentierte ZVEI-Präsident Michael Ziesemer die Umfrageergebnisse. „Rund 60% der Unternehmen fürchten eine dauerhafte Schädigung von Produktions- und Lieferketten und sogar rund 70% erwarten die Streichung von Investitionen, sollte der Exit zu spät eingeleitet werden.
Bereits heute hat ein Großteil der deutschen Elektrounternehmen Probleme mit der Liefer- und Logistikkette: Bei gut 70% ist sie leicht gestört, bei gut 10% sogar stark gestört oder gar gerissen. Produktion und Lieferketten unter Einhaltung der Gesundheitsschutz-Maßnahmen aufrechtzuerhalten ist gerade in der Krise essenziell. Nur so kann die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Strom oder medizintechnischen Geräten sichergestellt werden.
Ziesemer: „Es ist wichtig, den stufenweisen Wiederhochlauf der vernetzten Wirtschaft jetzt zu planen und mit neuesten Erkenntnissen für sachgerechte Gesundheitsschutz-Maßnahmen inklusive Nutzung digitaler Technologien in Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Gesellschaft zu kombinieren.“ Es gelte mit Umsicht einen Fahrplan zu entwickeln, wie man – in Industrie und Gesellschaft – wieder zu neuer Stärke und neuem Zusammenhalt zurückfinden könne.