Hausputz 4.0 Ausgabe 2021

Saubere Luft / HAUSPUTZ 4.0 71 Der Ausweg sind Tierversuche, auf deren Basis meist zwei Richtwerte interpoliert werden: Unter Richtwert I muss man sich auch bei lebenslanger Exposition keine Sorgen um gesundheitliche Schäden machen. Erst oberhalb von Richtwert II ist ein Eingreifen unbedingt erforderlich. Manchmal gibt es auch echte Grenzwerte, wenn eine Wirkungsschwelle nachgewiesen werden kann, aber das sind dann Ausnahmen von der Regel. Folgen für den Alltag Die einzige und einfachste Maßnahme aus diesem Dilemma: Nur wer dafür sorgt, dass „schlechte“ Luft mit zu hohem CO2-Gehalt, zu viel Luftfeuchtigkeit und eventuell anderen Schadstoffen zum Fenster raus gejagt wird, kann auf der sicheren Seite sein. Leider lüften nur 28 Prozent der Bevölkerung imWinter ausreichend, und es wird angenommen, dass das einer der Gründe ist, dass jeder dritte von Asthma oder Allergien betroffen ist. Die dann wieder empfindlicher auf Schadstoffe in der Luft reagieren. Und man kann sich mit Technik behelfen. CO2-Messgeräte sind ein guter Indikator, wie gut die Luft im Raum ist: Das Umweltbundesamt gibt 1.000 ppm als Empfehlung vor. 1.500 ppm sind lt. DIN-1946-2 die Obergrenze für „Gute Luftqualität“, und 2.000 ppm gelten als Grenze für konzentrierte Arbeit. Luftreiniger können dann u.a. auch Stäube, Formaldehyd und VOC beseitigen, die aus Putzmitteln, Möbeln, Kunststoffen und anderem ausdünsten können. Weniger als 1 mg/m³, gelten als hygienisch, mehr als 10 mg/m³ (über 1.500-4.000 ppb) sind hygienisch inakzeptabel. Ein Mittel hilft garantiert Eins können aber weder Messungen noch Luftreiniger leisten: frische Luft mit frischem Sauerstoff erzeugen. Dazu sind nur manuell und aktiv geöffnete Fenster fähig. Oder man installiert eine automatische Zwangsentlüftung bzw. ein Smart Home, das das Ganze automatisiert. Es gibt gute Gründe, sich über die Luftqualität in den eigenen Wohnräumen Gedanken zu machen. Grafiken: Dyson, Sentinel Haus Institut Im winterlichen Wohnzimmer ist der Kamin wohl die größte Schadstoffquelle, wenn es abends warm und gemütlich werden soll. Staub ist im Schlafzimmer wohl der Faktor, der die Luft am meisten belasten kann. Selbst im Badezimmer können trotz der harten Oberflächen und des sauberen Looks Luftbelastungen entste-hen.

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