kaffee+-2022-Ausgabe-Herbst

110 Ka ee + Kaffeemaschinen werden wieder vor Ort gekauft Jessica Gügel, Expertin für Haushaltskleingeräte bei GfK, gibt exklusiv für KAFFEE+ anhand aktueller Daten einen Überblick über die Entwicklung des Marktes für Kaffeemaschinen. Während der Pandemie haben viele deutsche Haushalte in neue Kaffeemaschinen investiert. Aufgrund der Lockdowns wurden diese in den Jahren 2020 und 2021 sowie im 1. Halbjahr 2022 in erster Linie online gekauft. Seit dem Frühsommer dieses Jahres steigt der Absatz an Kaffeemaschinen im stationären Fachhandel. Dies deutet darauf hin, dass Konsumenten es wieder zunehmend schätzen, sich persönlich bei ihren Kaufentscheidungen beraten zu lassen. Nach einempositiven 1. Quartal konnte der Gesamtmarkt für Kaffeemaschinen das hohe Niveau in den späteren Monaten nicht mehr halten. Sowohl Umsatz- als auch Absatzzahlen verbuchen seit Mai durchgängig zweistellige Minusprozentwerte im Vergleich zu den Vorjahresmonaten. Lediglich Siebträgermaschinen konnten ihren Umsatz um 5% auf 40,8 Millionen Euro steigern. Bei Filterkaffeemaschinen hingegen schrumpfte der Umsatz um 6,6%, was in absoluten Zahlen einem Minus von 67,6 Millionen Euro entspricht. Beratung hat an Bedeutung gewonnen Trotz eines Umsatzrückgangs um 6,4% konnten Kaffeevollautomaten mit einem Umsatz von 483,4 Millionen Euro ihre Dominanz in Bezug auf Marktanteile weiterhin halten. Anders sieht die Lage bei portioniertem Kaffee, sprich bei den Pad- oder Kapselmaschinen, aus. In diesem Segment ist der Umsatz um 13,3% auf 65,7 Millionen Euro gesunken. Die Verkaufskanäle betreffend ist ein umgekehrter Effekt zu beobachten. Stationäre Fachmärkte haben ein Umsatzwachstum zu verzeichnen, während Pure Player, also reine Online-Händler, und stationäre Verbrauchermärkte mit breitem Warenangebot, stark verlieren. Für Konsumenten hat die Beratung vor Ort nach der Pandemie also wieder stark an Bedeutung gewonnen. Marken, die ihren Fokus stärker auf den stationären Fachhandel setzen, können von dieser Entwicklung profitieren. Siebträgermaschinen bauen Marktanteile aus Bei Maschinen für portionierten Kaffee zeigt sich ein klarer Negativtrend: War ihr Anteil am Gesamtumsatz von Januar bis August 2021 noch bei 10,7%, lag dieser im Folgejahr nur noch bei 9,9%. Positiver sieht es bei den Siebträgermaschinen aus. Diese blieben auf Wachstumskurs und konnten in den ersten acht Monaten des Jahres ihren Anteil am Gesamtumsatz von 5,5 auf 6,2% steigern. Dieses Wachstum ist jedoch nicht nur auf höhere Preise zurückzuführen. Stattdessen demonstriert ein Absatzplus von 12,4% die weiterhin steigende Beliebtheit von Siebträgermaschinen. So konnten insgesamt bis August dieses Jahrs bereits 144.300 Siebträgermaschinen verkauft werden. Im gleichen Zeitraum 2021 waren es noch 128.300 Geräte. Kaffee-Vollautomaten bleiben wichtigstes Segment Vollautomaten sind laut GfK mit 73% Marktanteil nach wie vor das wichtigste Segment. Ihr Anteil am Gesamtumsatz blieb jedoch lediglich stabil. Der Wachstumstrend aus dem Vorjahr konnte nicht fortgesetzt werden. Stattdessen ging die abgesetzte Gesamtmenge um 101.400 Stück auf 824.300 Stück zurück. Damit weist der Absatz mit 10,9% ein deutlicheres Minus auf als der Umsatz. Dieser ist bis August 2022 lediglich um 6,4% gesunken im Vergleich zum Vorjahr. Daher muss zwangsweise der durchschnittliche Verkaufspreis etwas gestiegen sein. Die Preissteigerung im Bereich Kaffeemaschinen ist jedoch weniger durch die Inflation ausgelöst, sondern eher durch innovative neue Geräte, die preislich höher liegen. Das zieht den Durchschnittspreis insgesamt nach oben. So stieg der Durchschnittspreis bei Kaffeevollautomaten zwischen Januar und August 2021 von 558 Euro auf 586 Euro im gleichen Zeitraum dieses Jahres. Jessica Gügel, Expertin für Haushaltskleingeräte bei GfK, erläutert die Entwicklung des Marktes für Ka eemaschinen exklusiv für KAFFEE+.

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