eMagazin GUSTOrazzo Winter 2022/23

103 GUSTOrazzo Händler und Hersteller sollten daher ihr Portfolio auf Produkte und Produktmerkmale konzentrieren, die besonders innovativ sind und den Konsumenten einen Mehrwert bieten. So sind zum Beispiel neue, für den Konsumenten sichtbare Features verkaufsfördernd wie zum Beispiel Grills mit integriertem Pizzaofen. Weitere Chancen ergeben sich vor allem bei neuen Produkten wie beispielsweise portablen Tischgrills oder Pellet-Grills. Gilt die hohe Nachfrage nach Tischgrills auch für Elektrogrills? Welche Chancen und Potenziale gibt es aus Ihrer Sicht, Herr Heyder? Thilo Heyder: Auch bei Elektrogrills bleiben Tischgrills nach wie vor das dominante Segment. Chancen für Hersteller und Händler ergeben sich auch in der Emotionalisierung der Produkte und dem Angebot neuer Features. Einfacher gesagt als getan. Wie gelingt es Händlern und Herstellern, stets über neuste Trends informiert zu sein und zukunftssichere Entscheidungen und Investitionen zu treffen? Thilo Heyder: Für die Zukunftsgestaltung ist es für Händler und Hersteller wichtig, Zugriff auf relevante, aktuelle und aussagekräftige Daten über den Markt und den Konsumenten zu haben. Für Hersteller haben wir die digitale Datenplattform gfknewron entwickelt, die genau diese Daten und Handlungsempfehlungen bietet. Das Pendant, gfknewron for Retail, ist speziell für die Bedürfnisse von Händlern konzipiert worden und hilft Entscheidern im Handel, bessere Entscheidungen im Zielgruppen-, Touchpoint- und Category-Management zu treffen. Neben aktuellen Marktzahlen erhalten Händler über gfknewron for Retail ebenso relevante Informationen zu ihren Zielgruppen – zum Beispiel über welche Kanäle die Zielgruppen den Händler im Rahmen ihrer Journey besuchen und wo sie letztlich einkaufen. So sehen wir, dass Elektrogrills zunehmend in Elektrofachmärkten gekauft werden. Baumärkte hingegen zeigen leichte Umsatzrückgänge, sind aber noch deutlich besser als der Marktdurchschnitt. Deutlich imMinus sind hingegen die Umsätze beim Versandhandel und vor allem bei Verbrauchermärkten. Wo kaufen die Konsumenten ihre Grillgeräte für den Garten ein, Herr Theile? Alexander Theile: Tatsächlich schneidet der Versandhandel im Outdoor-Bereich deutlich besser ab. Anders als klassische Vertriebsformen wie beispielsweise Baumärkte und Gartencenter ist der Versandhandel hier im Plus. Zuletzt ein Blick in die Glaskugel: Wie wird sich der Grillmarkt voraussichtlich entwickeln? Was empfehlen Sie Händlern und Herstellern für 2023? Alexander Theile: Aufgrund der derzeitigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krisen ist ein Blick in die Zukunft natürlich schwierig. Nach den rückläufigen acht Monaten gehen wir auch für das Gesamtjahr 2022 von einem deutlichen Rückgang der Umsätze aus und erwarten, dass der Markt auf niedrigem Niveau abschließen wird. Lediglich durch neue Impulse, wie beispielsweise innovative Produkte oder Konzepte, könnte sich diese Prognose ändern. Dementsprechend raten wir Händlern und Herstellern in unserem aktuellen „The State of Consumer Technology & Durables Report“, nun keinesfalls ihre Investitionen zu pausieren. Vielmehr zeigen vergangene Krisen, dass Unternehmen, die weiterhin innovativ sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit ihren Marktanteil halten und sich schneller von der Krise erholen als Unternehmen, die ihre Aktivitäten einstellten. „Bei den Elektrogrills ist zumindest ein Teil der Konsumenten trotz aktueller Krisen weiterhin bereit, mehr Geld für höherpreisige und höherwertige Produkte auszugeben“, Thilo Heyder, Experte für Elektrogrills bei GfK. „Händler und Hersteller sollten ihr Portfolio auf Produkte und Produktmerkmale konzentrieren, die besonders innovativ sind und den Konsumenten einen Mehrwert bieten“, Alexander Theile, Experte für OutdoorGrills bei GfK.

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