kaffee+-2022-Ausgabe-Herbst

102 Ka ee + bzw. der Anpressdruck beim Tampen angepasst werden. Je nach Durchlaufzeit des Wassers kann eine sog. Unter- oder Überextraktion entstehen. Bei Überextraktion lösen sich zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl. Dies führt zu einer sehr dunklen Crema. Darüber hinaus hat der Espresso einen sehr bitteren und verbrannten Geschmack. Bei Unterextraktion lösen sich zu wenig Aromen und der Espresso schmeckt dadurch sehr flach/dünn und besitzt eine sehr helle bis gar keine Crema. Fließt der Espresso bei der Extraktion gleichmäßig, langsam und sämig „wie Honig“ aus dem Auslauf in die Tasse, hat der Espresso die optimale Konsistenz und Crema. Welche Wassermenge sollte ein Espresso haben? Ein guter Espresso mit ca. 6 – 7 g Kaffeemehl, sollten mit ca. 25 - 30 ml Wasser zubereitet werden. Ein doppelter Espresso (Espresso Doppio) mit ca. 12 - 14 g Kaffeemehl hat dementsprechend ein Volumen von ca. 50 - 60 ml. Bei den Espressomaschinen von Graef kann man die Durchflussmenge entweder manuell bestimmen (Start/Stopp durch Knopfdruck) oder auch für 1 oder 2 Tassen frei einprogrammieren (Werkseinstellung: 30 ml, 1 Tasse und 60 ml, 2 Tassen). Welche Rolle spielt die Wasserqualität? Die Wasserqualität ist sehr wichtig, da Kaffee zum größten Teil aus Wasser besteht. Es sollte kein Mineralwasser verwendet werden, da so die feinen Säuren des Kaffees neutralisiert werden. Abhängig vomHärtegrad und dem PHWert des Wassers müssen sie die Wasserqualität ggf. mit Wasserfiltern regulieren bzw. die Maschine bei härterem Wasser umso häufiger entkalken, um die Langlebigkeit der Maschine zu gewährleisten. Generell sollte die Maschine regelmäßig gereinigt und entkalkt werden. Für einen optimalen Espresso empfehlen wir Wasser mit einem pH-Wert im Bereich von 7 und eine Wasserhärte von ca. 8°dH. Bitte erkundigen Sie sich bei den zuständigen Stadtwerken für Ihre Region nach der jeweiligen Zusammensetzung des Leitungswassers. Wie hoch sollte die Brühtemperatur des Espresso sein? Die perfekte Espresso Temperatur ist sehr wichtig, damit das Wasser in der kurzen Zeit alle Aromastoffe und möglichst wenig Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl lösen kann. Für einen guten Espresso ist eine Brühtemperatur von ca. 93 °C optimal (gemessen am Brühkopf!). Kochendes Wasser und somit Temperaturen über 96 °C lösen nicht gewünschte Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl und der Espresso schmeckt bitter. Zu geringe Temperaturen unter 88 °C entziehen dem Kaffeemehl zu wenig Aromen und der Espresso schmeckt „flach“. Generell lässt sich im Hinblick auf die Röstung und die Mischung der Kaffeebohnen Folgendes sagen: Hellere Röstungen vertragen höhere Brühtemperaturen von 93 bis 96°C. Dunklere Röstungen sollten bei Temperaturen von ca. 90 bis 93°C zubereitet werden. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass das komplette Brühsystem (Thermoblock, Brühkopf und auch der Siebträger) vorgeheizt ist. Wir empfehlen dennoch zunächst einen Leerbezug bei eingespanntem Siebträger vorzunehmen, das Filtersieb danach zu trocknen und dann den Mahlvorgang zu starten. Wie hoch sollte der Wasserdruck sein? Der Wasserdruck für einen Espresso liegt optimalerweise bei ca. 9 bar, damit eine optimale Extraktion erreicht wird. Die maximale Pumpleistung bei vielen Espressomaschinen liegt meistens viel höher, bei ca. 15 - 16 bar. Entscheidend ist jedoch der Wasserdruck auf das Kaffeemehl direkt amBrühkopf, welcher idealerweise immer ca. 9 bar betragen muss. Mit Hilfe des Manometers können Sie bei fast allen Espressomaschinen von Graef schon bei der Zubereitung überprüfen, ob Sie den richtigen Mahlgrad, die richtige Mahlmenge und den richtigen Anpressdruck verwendet haben. Liegt die Anzeige im gelben bzw. orangen Druckbereich, stimmen die o.g. Faktoren überein und Sie erhalten ein gutes Espressoergebnis. Liegt die Druckanzeige unter bzw. über diesem Bereich, spricht man von einer Unter- bzw. Überextraktion und die Faktoren Mahlgrad, Mahlmenge und Anpressdruck müssen erneut aufeinander abgestimmt werden. Wie wird ein Espresso serviert? Die Tassen, in denen ein Espresso serviert wird, sollten stets vorgewärmt sein, z.B. auf der Warmhalteplatte Ihrer Espressomaschine. Zusätzlich sollten Sie die Tassen mithilfe der Heißwasserlanze stets vorheizen, indem Sie heißes Wasser einfüllen. Dies ist wichtig, damit der Espresso heiß bleibt und die Crema sich nicht zu schnell auflöst. Zudem sollten die Tassen dickwandig sein und ein Füllvolumen von ca. 25 - 30 ml haben (doppelter Espresso, ca. 60 ml). Dazu werden ein Löffel und Kristallzucker gereicht. Würfelzucker eignet sich nicht, da dieser sich nicht gut im Espresso auflöst.

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